Grenke-Vorstand schaut "mit großer Zuversicht" nach vorn

Das betonte die Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky bei der Präsentation zu den Zahlen des ersten Quartals. Mögliche rechtliche Schritte gegen den Shortseller Fraser Perring behält sich der Konzern weiterhin vor.
Grenke-CEO Antje Leminsky | Foto: Grenke AG
Grenke-CEO Antje Leminsky | Foto: Grenke AG
Reuters

Der Leasinganbieter Grenke will die Folgen der Corona-Pandemie und die Bilanzmanipulationsvorwürfe möglichst bald hinter sich lassen. "Wir haben wesentliche Meilensteine erreicht und schauen mit großer Zuversicht nach vorne", sagte die Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky am Montag bei der Präsentation der Quartalszahlen.

Im Laufe des Jahres werde das auf Leasing für IT-Ausrüstung und Büromaschinen fokussierte Unternehmen die Ergebnisse aus den Sonderprüfungen durch Wirtschaftsprüfer und die BaFin umsetzen, hieß es weiter.

Auch das zuletzt rückläufige Neugeschäft soll im zweiten Halbjahr wieder zulegen. "Wir gehen davon aus, mit dem Ende der Pandemie in eine Wachstumsphase einzutreten", sagte Leminsky. Im ersten Quartal war das Neugeschäft um 39 Prozent auf 536 Mio. Euro eingebrochen. Der Gewinn fiel um 29 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf 14 Mio. Euro.

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Für das Gesamtjahr erwartet Grenke weiterhin einen Überschuss zwischen 50 und 70 Mio. Euro, nach 88,4 Mio. Euro in 2020. Belastend wirkten sich auch die Kosten für diverse Sonderprüfungen aus.

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Im Herbst vergangenen Jahres erhob der Shortseller Fraser Perring schwere Anschuldigungen gegen den Baden-Badener Konzern zu mutmaßlicher Bilanzfälschung, Geldwäsche und Betrug vor. Parallel zur Veröffentlichung seines Berichts im Internet wettete Perring auf einen Kurssturz.

Personelle Änderungen durch Sonderprüfungen

Grenke hat eigene Prüfungen eingeleitet, außerdem beauftragte die BaFin die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars mit einer Sonderprüfung. Infolgedessen kamen Mängel bei Compliance und Interner Revision zutage. Der Konzern reagierte mit personellen Konsequenzen.

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Mögliche rechtliche Schritte gegen Perring prüfe der Vorstand nach wie vor, sagte Leminsky. "Wir haben Chancen und Risiken einer Klage noch nicht abgewogen, sondern uns erst einmal auf die Aufarbeitung der Vorwürfe fokussiert."

Grenke geht fest davon aus, Anfang Juni bei der nächsten Indexüberprüfung wieder in den S-Dax aufgenommen zu werden, teilte der Konzern bei Veröffentlichung der Quartalszahlen mit. Da der Geschäftsbericht verspätet vorgelegt wurde, hatte die Deutsche Börse Grenke aus dem Kleinwerteindex ausgeschlossen.

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