Kreditvergabe im Euroraum lahmte im Mai weiter - jetzt Hoffnung wegen Leitzins-Senkung

Das Kreditgeschäft nahm im Mai nur wenig Fahrt auf. Lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite an Unternehmen und Privatleute wurden vergeben. Nun hoffen die Institute auf den Effekt der gesenkten Leitzinsen.
So richtig kommt die Kreditvergabe, auch für den Wohnungsbau, nicht voran. | Foto: picture alliance / Daniel Kubirski | Daniel Kubirski
So richtig kommt die Kreditvergabe, auch für den Wohnungsbau, nicht voran. | Foto: picture alliance / Daniel Kubirski | Daniel Kubirski
Reuters, Hauke Rudolph

Die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen im Euroraum kam angesichts der hohen Zinsen auch im Mai nicht richtig in Schwung, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte. Die Finanzinstitute vergaben lediglich 0,3 Prozent mehr Darlehen an Firmen als im gleichen Monat des Vorjahrs. Auch bei den Krediten an Privathaushalte gab es wenig Bewegung: Die Banken reichten an sie im Mai ebenfalls lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite aus als vor Jahresfrist.

Wobei im April das Plus bei den Krediten sowohl für Unternehmen als auch für Privathaushalte nur jeweils 0,2 Prozent betragen hatte - also sogar noch weniger als im Mai. 

Zaghafte Äußerungen zu weiteren Lockerungen

Inzwischen hat die EZB im Juni die Zinszügel erstmals seit 2019 ein Stück weit gelockert - darauf beruhen die Hoffnungen der Institute nun. Zum weiteren Kurs hat sich die EZB-Führung aber bislang eher bedeckt gehalten. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde will sich die Euro-Notenbank nicht auf einen bestimmten Zinspfad festlegen. Sie werde stattdessen von Sitzung zu Sitzung entscheiden. Am Mittwoch hatten EZB-Chefvolkswirt Philip Lane und zwei weitere Währungshüter ihre Einschätzung zum Ausdruck gebracht, dass die Notenbank ihre Zinspolitik wohl weiter lockern könne.

Geldmenge M3 erhöht sich weiter

Was de Geldmenge M3 angeht: Sie erhöhte sich im Mai binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent. Volkswirte hatten ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. Im April lag der Zuwachs bei 1,3 Prozent. Zur Messgröße M3 zählen Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Die monatlichen Zahlen zum Geldmengenwachstum lassen Volkswirten zufolge Rückschlüsse auf die Inflationsentwicklung im Euroraum zu. Der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation wird aber als komplex eingestuft.

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