Aareal-Großaktionär VBL will offenbar Übernahmeangebot annehmen

Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) plant den Verkauf seiner 6,5 Prozent an Advent, Centerbridge und die kanadische CPPIB. Das Ziel der Übernahme von 70 Prozent der Aktien bleibt aber in weiter Ferne.
Sitz der VBL in Karlsruhe. | Foto: VBL
Sitz der VBL in Karlsruhe. | Foto: VBL
Reuters, Daniel Rohrig

Ein erster Großaktionär der Aareal Bank will Insidern zufolge das insgesamt 1,7 Mrd. Euro schwere Übernahmeangebot von drei Finanzinvestoren für den Wiesbadener Immobilienfinanzierer annehmen. Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) habe zugesagt, ihren Aareal-Anteil von 6,5 Prozent an Advent, Centerbridge und die kanadische CPPIB zu verkaufen, sagten zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Das Investoren-Trio ist - auch wegen des Widerstands aktivistischer Aktionäre - allerdings noch weit von seinem Ziel entfernt, sich bis kommenden Mittwoch mindestens 70 Prozent an der Aareal Bank zu sichern.

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Die Karlsruher VBL, einer der treuesten Aareal-Bank-Aktionäre, kümmert sich um die Alters- und um Zusatzrenten für 4,9 Mio. Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Ihr Aareal-Anteil liegt in einem Spezialfonds der Deka. Ein VBL-Sprecher und eine Aareal-Bank-Sprecherin wollten sich nicht zu den Informationen äußern.

Vorwurf der Unterbewertung bleibt im Raum

Aktivistische Investoren halten die Aareal Bank für unterbewertet - allen voran Petrus Advisers, die direkt und über Derivate fast 16 Prozent der Anteile hält. "Wir sind weiterhin überzeugt, dass es substanziellen unentdeckten sowie unterentwickelten Wert sowohl bei Aareon, der Softwaretochter von Aareal, als auch im Bankgeschäft der Aareal gibt", sagte Petrus-Manager Till Hufnagel dem "Handelsblatt". Er misst allein Aareon einen Wert von 1,7 bis 2,3 Mrd. Euro zu - bis zu 26 Euro je Aktie. "Entsprechend sind wir in keiner Weise am Angebot von Advent und Centerbridge interessiert", bekräftigte er. Als die Bank im Sommer 30 Prozent an der Tochter an Advent verkauft hatte, war diese mit knapp einer Milliarde Euro bewertet worden.

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