Initiative Finanzwende bekommt prominente Verstärkung

Mit Fabio De Masi (Die Linke) und Heribert Hirte (CDU) holt die Bürgerinitiative zwei Mitstreiter aus verschiedenen politischen Lagern an Bord. Gemeinsam will man ein Gegengewicht zur starken Finanzlobby bilden.
Heribert Hirte, Gerhard Schick und Fabio De Masi (v.l.n.r.) bei der gemeinsam Pressekonferenz der Bürgerinitiative Finanzwende | Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Heribert Hirte, Gerhard Schick und Fabio De Masi (v.l.n.r.) bei der gemeinsam Pressekonferenz der Bürgerinitiative Finanzwende | Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Die Initiative Finanzwende hat heute Fabio De Masi und Heribert Hirte als neue Fellows der Organisation vorgestellt. Beide werden die Organisation ehrenamtlich unterstützen.

Damit gewinne man zwei ausgewiesene Finanzexperten, die sich die letzten Jahre einen sehr guten Ruf erarbeitet haben, sagte Gerhard Schick, Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende. "Die beiden zeigen mit ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit, dass es für ehemaliger Politiker andere Wege gibt, als sich sein Kontaktbuch von der Finanzlobby vergolden zu lassen. Wir stehen damit auf noch breiteren Füßen und etablieren uns weiter als das Gegengewicht zur Finanzlobby", betonte Schick.

Zwei Aufklärer von verschiedenen politischen Ufern

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linken, De Masi, hatte sich in der vergangenen Legislaturperiode vor allem im Wirecard-Untersuchungsauschuss einen Namen gemacht, dort agierte er als einer der zentralen Aufklärer in dem Skandal. 

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Wirtschaftsprofessor Heribert Hirte saß bislang für die CDU im Bundestag. Mit ihm gewinnt die Initiative einen Fachmann für die Rechte von Anlegern hinzu, der sich trotz seiner Zugehörigkeit zu einer damaligen Regierungsfraktion immer wieder für Aufklärung stark machte, etwa als es um die Rücktrittsforderung an den Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher aufgrund der Cum-Ex-Affäre ging.

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"Bei Finanzskandalen geht es oft um Milliarden, aber es herrscht Verantwortungslosigkeit auf politischer Ebene", sagt De Masi. Im Fall Tschentscher sei "gut belegt" dass dieser Einfluss auf das Steuerverfahren der Cum-Ex-Banker der Warburg Bank genommen habe - dafür müsse er geradestehen.

"Finanzwende war in meiner Zeit als CDU-Abgeordneter nicht immer bequem für meine Fraktion. Angesichts der Stärke der Finanzlobby braucht es ein Gegengewicht, das mit sachlichen Argumenten auf Veränderungen dringt", kommentiert Hirte seinen Einstieg bei der Finanzwende.

Es gebe noch viel zu tun: Sei es die mangelhafte Aufklärung der Cum-Cum-Geschäfte, die ausbleibende Verantwortungsübernahme im Hamburger-Cum-Ex-Skandal oder die zu große Verstrickung zwischen Justiz und Finanzlobby. "Auch die Rechte von Anlegern kommen viel zu oft unter die Räder", sagte Hirte. Nur gemeinsam und überparteilich könne man etwas für die Menschen erreichen.

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