BdB kündigt Überprüfung der freiwilligen Einlagensicherung an

Die Verbandsmitglieder müssen sich infolge der Greensill-Insolvenz auf steigende Mitgliedsbeiträge einstellen.
Christian Ossig | Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Christian Ossig | Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Nach der Pleite der Bremer Greensill Bank steht der Bundesverband deutscher Banken (BdB) Konsequenzen für das Einlagensicherungssystem in Aussicht. Das kündigte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig in einem Interview mit der Börsen-Zeitung an.

BaFin stellt Entschädigungsfall bei Greensill Bank fest

Die Stoßrichtung ist klar: Der Schutz von Sparerinnen und Sparern werde nicht angetastet, aber der Verband wird den Kreis der vom Einlagensicherungssystem geschützten Einleger voraussichtlich nochmals einschränken, nachdem er 2017 bereits Kommunen aus der Sicherung ausnahm.

”Unabhängig davon darf man aber natürlich fragen, ob die Ersparnisse einer Familie beispielsweise mit dem Liquiditätsmanagement eines öffentlich-rechtlichen Senders vergleichbar sind. Da ist meine Sicht der Dinge: Das sind zwei unterschiedliche Paar Stiefel”, so Ossig im Interview mit der Börsen-Zeitung.

Immer mehr Kommunen zittern vor der Greensill-Pleite

Angesichts der Größenordnung des Schadensfalls von drei Mrd. Euro müssten eine Reihe von Aspekten beleuchtet werden, so Ossig im Interview weiter. Konkret nennt er folgende Aspekte: Risikomanagement, Digitalisierung und Schnelligkeit, Rolle der Makler für Einlagen der öffentlichen Hand und Rolle der Online-Zinsportale.

Gleichwohl stellt er fest, dass auf Basis der aktuellen Beurteilung der Prüfungsverband im Fall Greensill seinen Verpflichtungen und Aufgaben nachgekommen sei.

Möglicher Beitragsanstieg

Mit Blick auf einen möglichen Beitragsanstieg für die Mitglieder der hält Ossig fest: ”Für die gesetzliche Einlagensicherung haben wir die klare Vorgabe, dass der Topf bis Mitte 2024 mit einem Betrag in Höhe von 0,8 % der gedeckten Einlagen gefüllt sein muss. Inwieweit wir aus den jetzt anstehenden Insolvenzverfahren bis Mitte 2024 Gelder erhalten werden, wird sich zeigen.”

Es sei außerdem wahrscheinlich, ”dass wir auch einen Anstieg der Jahresumlage für die freiwillige Einlagensicherung sehen werden, in welchem Umfang, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen”, führte Ossig weiter aus.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch