"Deshalb war es uns wichtig, den Vorstand nun auf die nächste Phase der Transformation auszurichten, in der es um Effizienz, effektive Kontrollen und nachhaltige Profitabilität geht. Gleichzeitig wird der Vorstandsvorsitzende durch diese Neuordnung mehr Freiraum haben, sich auf bereichsübergreifende Themen wie Kundenfokus, Nachhaltigkeit und das Kontrollumfeld zu konzentrieren", so Achleitner.
Der neue Vertrag für Sewing soll ein Zeichen der Kontinuität setzen, während man ansonsten die Infrastruktur neu strukturiere, um den "Blick auf Kontrollen, Kosten und Risiken weiter zu schärfen", wie es in einer Mitteilung der Bank heißt.
Fokus auf die vier Geschäftsbereiche
Mit dem Schritt richtet die Bank nach eigener Aussage die im Dezember 2020 eingeleitete dritte Phase ihrer Transformation neu aus. Ziel des Umbaus ist es, den Fokus des Managementteams stärker auf die vier Geschäftsbereiche zu legen, um die Bank nach der Rückkehr in die Gewinnzone im vergangenen Jahr nun zu nachhaltiger Profitabilität zu führen.
Im Zuge der Umgestaltung des Vorstands wird Sewing künftig auch für die Personalentwicklung zuständig sein, Personalchef Michael Ilgner wird ihm ab sofort direkt unterstellt. Zudem übernimmt Sewing die Verantwortung für das Immobilienmanagement, um die Gebäudestrategie der Bank an die veränderte Arbeitswelt anzupassen.
Rebecca Short steigt in den Vorstand auf
Das Ressort Transformation, für das bislang Campelli verantwortlich war, übernimmt Rebecca Short, die damit in den Vorstand aufsteigt.
Short ist bislang Chefin der Finanzplanung und -steuerung und Mitglied im Konzernleitungskomitee (GMC). Außerdem übernimmt sie den Bereich Einkauf, der bisher in der Betriebsorganisation (COO) angesiedelt war, sowie die Vorstandsverantwortung für die Einheit zur Freisetzung von Kapital (Capital Release Unit).
COO muss gehen
Verlierer in der Personalrochade ist der bisherige Chief Operating Officer Frank Kuhnke, der die Bank im Zuge dieses Umbaus verlassen wird. Die Betriebsorganisation wird künftig kein eigenes Vorstandsressort mehr sein und auf weitere Vorstandsmitglieder aufgeteilt.
Dabei werden die geschäftsnahen Teile der zentralen Betriebsorganisation für die Investmentbank und die Unternehmensbank unter der Verantwortung von Campelli enger an diese Sparten rücken. Seine Aufgabe wird es sein, diese Funktionen so mit den Geschäftsbereichen zu verzahnen, wie es sich in der Privatkundenbank und beim Vermögensverwalter DWS bereits bewährt hat.
Die übrigen COO-Bereiche werden größtenteils Bernd Leukert als Vorstand für Technologie, Daten und Innovation zugeschlagen.
Deutsche Bank ordnet Digitalressort neu, bisheriger Chef geht
Umbau auch bei Rsiko- und Compliance-Management
Auch das Risikomanagement und die Kontrollfunktionen ordnet die Deutsche Bank neu. Risikovorstand Stuart Lewis, seines Zeichens dienstältestes Mitglied des Vorstands, will auf eigenen Wunsch zur Hauptversammlung 2022 aus dem Gremium ausscheiden.
Über seine Nachfolge soll erst später entschieden werden, aber bereits ab Mai übernimmt Rechts- und Regulierungsvorstand Stefan Simon die Bereiche Compliance und Kampf gegen die Finanzkriminalität. Ziel ist, die Bereiche zu bündeln, die besonders stark von rechtlichen Vorgaben und einem engen Austausch mit den Aufsichtsbehörden geprägt sind.
Stoy übernimmt die Privatkundenbank
Eine Änderung gibt es auch im Privatkundengeschäft. Lars Stoy, bislang im Heimatmarkt verantwortlich für die Marke Postbank, leitet künftig die Privatkundenbank in Deutschland insgesamt.
Er wird Mitglied im Konzernleitungskomitee und berichtet an Karl von Rohr, der diese Rolle interimistisch wahrgenommen hatte.
Integration der Postbank kostet weitere 350 Arbeitsplätze