
Der überraschende Rückzug von Andreas Schmitz aus dem Aufsichtsrat der Commerzbank steht offenbar im Zusammenhang mit den Ermittlungen im Cum-Ex-Skandal. Ein entsprechender Bericht der Nachrichtenagentur Reuters treffe zu, erfuhr FinanzBusiness von mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Wie gegen einige andere Institute auch, läuft gegen die HSBC Deutschland im Zuge des Cum-Ex-Skandals seit 2016 ein Ermittlungsverfahren. Konsequenzen sind daraus bislang nicht erwachsen.
Schmitz war zwischen 2006 und 2015 Vorstandssprecher bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. In das Commerzbank-Kontrollgremium ist der 61-Jährige erst Anfang des Jahres eingezogen.
Bund hat Vorbehalte gegen Schmitz
Ein Sprecher der Commerzbank wollte "Angelegenheiten des Aufsichtsrates" nicht kommentieren.
Größter Einzelaktionär der Commerzbank ist mit rund 15 Prozent der Bund. Darum entwickelten sich Vorbehalte, dass Schmitz auf Hans-Jörg Vetter an der Spitze des Aufsichtsrats folgen könnte, so die Informationen von FinanzBusiness. Vetter war in der vergangenen Woche aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.
Hans-Jörg Vetter legt Aufsichtsratsvorsitz bei der Commerzbank nieder
Derweil hat Noch-KfW-Chef Günther Bräunig, der ebenfalls als Nachfolger von Vetter galt, öffentlich abgewunken. Er habe eine entsprechende Anfrage bereits im vergangenen Jahr abgelehnt – und nun, als die Frage wieder an ihn herangetragen wurde, abermals, sagte Bräunig bei der Vorstellung der KfW-Geschäftszahlen 2020.
KfW-Manager für die Commerzbank-Kontrolle im Gespräch
Wegen der Vakanzen im Aufsichtsrat musste die Commerzbank ihre ursprünglich für den 5. Mai geplante Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit verschieben.
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Innerhalb des gesamten ersten Halbjahrs 2022 ist das Vorsteuerergebnis allerdings von 114 Mio. auf 107 Mio. Euro gesunken. Das Zins- und Provisionsergebnis bewegt sich etwa auf dem Niveau der Vorjahreszeiträume. Vorstandschef Andreas Arndt erwartet das Neugeschäftsvolumen bis zum Ende des Jahres unteren Ende der Prognosen.