Corona fördert wirtschaftliche Schwachstellen zutage - EZB

In ihrem halbjährlichen Bericht sorgt sich die EZB um die Finanzstabilität im Euroraum.
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos | Foto: picture alliance / Sven Simon
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos | Foto: picture alliance / Sven Simon
DPA

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht durch die Corona-Pandemie verschärfte Risiken und Herausforderungen für die Finanzstabilität im Euroraum.

Trotz sinkender Infektionsraten in vielen Ländern hätten die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus die Schwachstellen noch deutlicher zutage gefördert, stellen die Währungshüter in ihrem halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht fest.

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"Die Pandemie hat einen der schärfsten wirtschaftlichen Abschwünge in der jüngeren Geschichte verursacht, aber weitreichende politische Maßnahmen haben einen finanziellen Kollaps verhindert", erklärte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos am Dienstag in Frankfurt.

"Dennoch müssen die Auswirkungen der Pandemie auf die Rentabilitätsaussichten der Banken und die mittelfristigen öffentlichen Finanzen angegangen werden, damit unser Finanzsystem die wirtschaftliche Erholung weiterhin unterstützen kann", fügte er hinzu.

Schulden dürften viele Länder wieder mehr drücken

Etliche Staaten schieben seit Jahren gewaltige Schuldenberge vor sich her. Banken tun sich mit dem Geldverdienen schwer - auch weil die EZB die Zinsen auf Rekordtief hält und die Institute mit Negativzinsen belastet.

Der Anstieg der Staatsverschuldung durch die milliardenschweren Corona-Hilfen könnte nach Einschätzung der EZB den Druck gerade auf besonders hoch verschuldete Euroländer wieder erhöhen. Zudem müssten sich Geldhäuser auf härtere Zeiten einstellen: Die Eigenkapitalrenditen für Banken im Euro-Währungsgebiet werde im Jahr 2020 "voraussichtlich deutlich niedriger sein als vor der Pandemie", prognostiziert die Notenbank.

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