Unstoppable Finance holt sich 4,5 Millionen Euro in Seed-Runde

Eine Decentralized-Finance-App für die Massen, die so einfach zu bedienen ist wie Trade Republic - das ist die Idee des Fintechs. Der Launch ist nach Informationen von FinanzBusiness bereits im ersten Quartal 2022 geplant.
Unstoppable Finance Gründer Maximilian von Wallenberg-Pachaly, Peter Großkopf und Omid Aladini (v.l.n.r.) | Foto: Unstoppable Finance
Unstoppable Finance Gründer Maximilian von Wallenberg-Pachaly, Peter Großkopf und Omid Aladini (v.l.n.r.) | Foto: Unstoppable Finance

Unstoppable Finance hat sich in einer Seed-Runde 4,5 Mio Euro von Investoren gesichert. Das Geld in der "heftig überzeichneten" Finanzierungsrunde kommt von Speedinvest, zudem sind Inflection, Backed, Cadenza, Discovery Ventures, Fabric Ventures, der Rockaway Blockchain Fund, sowie bekannte Angel Investoren aus dem Ethereum/Polkadot-Ökosystem, von Centrifuge und Fractal dabei.

DeFi für den Mainstream

Die Idee von Unstoppable Finance: "Decentralized Finance" (DeFI) für Mainstream-Investoren auf der ganzen Welt zugänglich zu machen.

"Wir glauben fest daran, dass die Super-Apps von morgen non-custodia DeFi-Wallets sein werden, die das Potenzial haben, die gesamte digitale Identität zu enthalten", sagt CTO und Mitgründer Peter Grosskopf.

Mit der App soll man Kryptowährungen handeln, aber auch sogenanntes Staking betreiben oder Non-Fungible Token (NFTs) erwerben können. Beim Staking leihen Anwender ihre Kryptowährungen gegen eine Belohnung aus, damit andere sie nutzen, um neue Blöcke zur dazugehörigen Blockchain zu generieren. NFTs kennzeichenen als digitale Dateien Memes oder computergenerierte Kunstwerke als Orginale.

So einfach wie Trade Republic

Das Marktpotenzial schätzen die Gründer als sehr hoch ein. So habe der Kryptomarkt heute über 200 Millionen Nutzer, von denen die meisten jedoch an zentralen Börsen handeln. Bei Unstoppable Finance geht man davon aus, dass der Kryptomarkt in den nächsten zehn Jahren auf über eine Milliarde Nutzer anwachsen wird.

Das eigene Produkt soll einen möglichst unkomplizierten Einstieg in den Markt bieten und genauso einfach zu bedienen sein, wie die Angebote von Neo-Brokern wie Trade Republic oder Robinhood, wenn es um Aktien geht. Der Launch ist nach Informationen von FinanzBusiness bereits im ersten Quartal 2022 geplant.

"Web3 und DeFi sind ein extrem schnelllebiger und hochkomplexer Bereich - selbst für technisch versierte Nutzer. Wallets sind ein Kernstück der Web3-Infrastruktur, und wir sind davon überzeugt, dass Unstoppable Finance auf dem besten Weg ist, eine führende Plattform aufzubauen, die es der breiten Masse ermöglicht, nahtlos mit DeFi-Produkten zu interagieren", sagt Dominik Tobschall von Speedinvest.

Gegründet wurde das Fintech in diesem Jahr von Peter Großkopf (CTO), Maximilian von Wallenberg-Pachaly (CEO) und Omid Aladini (Director of Engineering) - alle drei "Krypto-Veteranen". Großkopf war einmal Technikchef der Solarisbank und leitete zuletzt die Börse Stuttgart Digital Exchange, von dort kommen auch seine beiden Mitgründer.

Peter Großkopf wechselt von der Börse Stuttgart zurück in die Selbstständigkeit

"Das Innovationstempo, das wir im Bereich DeFi erleben, ist unglaublich, aber die Nutzung von Krypto-Wallets zur Entdeckung und Investition in die richtigen Produkte in diesem Bereich stellt immer noch eine große Herausforderung dar, insbesondere für weniger technisch versierte Anleger", sagt Maximilian von Wallenberg-Pachaly, einer der Gründer in einer Mitteilung.

Regulierung im Krypto-Markt

Konkret wird es sich bei dem Produkt von Unstoppable Finance um ein sogenanntes "Non-Custodial Wallet" handeln: Anleger haben dort Zugriff zu ihrem Private Key. Bislang ist so ein Angebot nicht durch die Aufsicht reguliert.

Allerdings baut unter anderem die deutschen BaFin gerade Kompetenz in Richtung Krypto auf und beobachtet den Markt. Zudem wird es für die gesamte Krypto-Branche bald strengere Regeln geben, die Geldwäsche verhindern sollen.

Krypto-Szene bekommt eine Übergangsregelung 

"Der Grundgedanke hinter Regulierung (Kunden schützen, faire Märkte) ist per se erstmal sinnvoll", sagt Großkopf dazu auf Nachfrage. "Es kommt dabei ganz auf die Ausgestaltung an. Wir möchten uns dafür einsetzen und proaktiv dazu beitragen, dass wir uns hier in Deutschland und Europa innovativ aufstellen und die Vorteile der Blockchain Technologie nutzen um ein besseres und transparenteres Finanzsystem zu schaffen."

Als Konkurrenten sehen die Gründer vor allem andere DeFi-Wallets wie Metamask, Phantom und Argent sowie die großen Krypto-Börsen wie Coinbase oder Kraken.

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