Weltsparen hat "mehrere hundert Millionen Euro" an Greensill vermittelt

Die Zinsplattform sieht sich fälschlicherweise im Fokus der Berichterstattung über die Bank in Schieflage.
Tamaz Georgadze, CEO von Raisin | Foto: Raisin, Lukas Schramm
Tamaz Georgadze, CEO von Raisin | Foto: Raisin, Lukas Schramm

Die Zinsplattform Weltsparen hat wohl zehn bis 15 Prozent ihres gesamten Einlagevolumens an die Greensill Bank vermittelt. So heißt es in einer Stellungnahme, die FinanzBusiness bei dem zu Raisin gehörenden Unternehmen angefragt hat. Dies entspreche mehreren hundert Millionen Euro.

Keine Angaben wollte das FinTech machen, wie viele Kunden von der möglichen Schließung der Greensill Bank betroffen sind.

Seit Dienstagabend vermittelt Weltsparen keine neuen Produkte mehr an Greensill, der Vertrag bestehe allerdings "zum Vorteil der Kunden", wie es heißt, weiter. So wolle man die Zusammenarbeit für den Fall einer Aufhebung des Moratoriums sichern.

Weltsparen sieht sich fälschlicherweise im Fokus

Das Geld, so zeigt sich auch CEO Tamaz Georgadze, in einem Interview mit dem Spiegel überzeugt, unterliegen zudem aller Voraussicht nach der Einlagensicherung und sei demnach nicht in Gefahr.

"Wir haben völlig remote und digital exzellente Erfahrungen gemacht", sagt Tamaz Georgadze 

Entsprechend sieht sich die Einlagenplattform zu unrecht im Fokus der Turbulenzen rund um das Bremer Institut: "Schwierig ist, dass die öffentliche Diskussion über eine deutsche Bank geführt wird, und bei einem im Verhältnis geringen Anteil der vermittelten Einlagen Zinsportale in die Pflicht genommen werden – hier sollte eine Gleichbehandlung aller Vermittler, Tippgeber, Berater, Online-Angebote und auch Börsen stattfinden", heißt es vom Berliner Unternehmen zu FinanzBusiness.

Raisin ist nicht die einzige Plattform, die Einlagenprodukte der Greensill Bank anbot. Auch über Depositsolutions und deren Webseite Zinspilot konnten Kunden Produkte erwerben.

Andere Portale schweigen

Dort hatten Kunden seit Oktober 2020 Zugang zu den Einlagenprodukten des Instituts aus Bremen, teilte das Unternehmen FinanzBusiness mit. Zu der Höhe der Einlagen wollte man nichts mitteilen.

Auch die dritte Zinsplattform Check24, ließ diese Fragen unbeantwortet.

Zinsplattformen zeigen im Fall Greensill mit dem Finger auf Bankenaufsicht und Einlagensicherung

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