Neue Klarna-Bewertung fällt mager aus

Die Zeiten für das schwedische Fintech könnten sich ändern. Eine neue Finanzierungsrunde kommt zu einer dramatisch veränderten Bewertung des so hochgelobten Einhorns.
Das Logo von Klarna. | Foto: Klarna/PR
Das Logo von Klarna. | Foto: Klarna/PR

Die Zeiten, in denen Klarna das mit Abstand wertvollste Start-up Europas war, sind vorbei. Das schreibt das ”Manager Magazin”. Noch im vergangenen Jahr habe die Bewertung bei 46 Mrd. Dollar (44,1 Mrd. Euro) gelegen. Eine kurz vor dem Abschluss stehende neue Finanzierungsrunde kommt zu einer ganz anderen Einscätzung. Demnach ist das Unternehmen zurzeit nur noch 6,5 Mrd. Dollar wert.

Der Bezahldienst soll mehr als 600 Mio. Euro neues Kapital bekommen, unter anderem von bestehenden Investoren. Darunter sollen auch Wagniskapitalgeber Sequoia Capital, dessen Partner Michael Moritz im Klarna-Aufsichtsrat ist, sowie der Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala sein.

In der Techwelt geht die Sorge vor einer neuen Eiszeit um, es dürften einige schwierige Jahre zu erwarten sein. Der Fall Klarna steht jedoch noch mal auf einer eineren Stufe und definiere den Begriff ”Down-Round” allerdings völlig neu, heißt es in der Szene, wie das ”Manager Magazin” schreibt.

Stellen werden gestrichen

Dabei hatte das Unternehmen einen schnellen Aufstieg hinter sich. Seit 2010 ist der US-Investor Sequoia Capital mit dabei und in den Jahren danach kamen unter anderen Silver Lake, Atomico, Blackrock, Permira und Softbank dazu.

Klarna weitet 2021 Verlust deutlich aus

Das sorgte mit dafür, dass die Bewertung über die Jahre immer besser wurde. Bei der letzten Finanzierungsrunde bekam das Fintech 639 Millionen Dollar - dadurch wurde es zum wertvollsten Start-up Europas. Diese Zeit ist nun vorbei und auch bei den Konkurrenten Affirm aus den USA und Zip in Australien fielen die Kurse um 90 beziehungsweise 95 Prozent.

Für Klarna kommt hinzu, dass es mit seinen zuletzt 147 Millionen Kunden nicht gerade für große Gewinne steht. Im ersten Quartal 2022 musste das Fintech 240 Millionen Euro Verlust verbuchen. Im Geschäftsjahr 2021 waren es 658 Mio. Euro. Um dem entgegenzuwirken, kündigte Klarna Massenentlassungen an. Rund zehn Prozent der 7000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden.

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