Auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel bringt Zinswende ins Spiel

Die anhaltend hohen Energiepreise könnten sonst die Inflationserwartungen weiter steigen lassen. Es drohe ein Lösen aus der Verankerung.
EZB-Direktorin Isabel Schnabel | Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
EZB-Direktorin Isabel Schnabel | Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
reuters, Daniel Rohrig

EZB-Direktorin Isabel Schnabel denkt angesichts der hohen Energiepreise laut über eine künftige Zinswende nach. Durch Zinserhöhungen würden Energiepreise zwar nicht gedrückt, räumte die deutsche Ökonomin bei einer Frage- und Antwortrunde auf Twitter ein. Eine ausgedehnte Phase mit hohen Energiepreisen könne aber dazu führen, dass Erwartungen an eine künftig höhere Inflation genährt würden.

Inflationsziel bei zwei Prozent

Die EZB strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Angeheizt von teurer Energie war diese im Januar jedoch auf einen Rekordwert von 5,1 Prozent hochgeschnellt. Schnabel betonte, die Notenbank müsse dann handeln, wenn sich die Inflationserwartungen angesichts der derzeit hohen Inflation aus der Verankerung zu lösen drohten.

EZB-Chefin Christine Lagarde hatte nach der jüngsten Zinssitzung ihre frühere Einschätzung nicht mehr wiederholt, wonach eine Zinswende 2022 sehr unwahrscheinlich sei. Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ den geldpolitischen Schlüsselsatz auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zugleich müssen Banken weiter Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken: Der sogenannte Einlagesatz blieb bei minus 0,5 Prozent.

Bundesbank-Präsident rechnet mit Zinserhöhung noch in diesem Jahr

Derweil hält auch der neue Bundesbank-Präsident Joachim Nagel angesichts der hochschießenden Inflation eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr für möglich. In seinem ersten Interview seit seinem Amtsantritt plädierte er dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) rasch gegensteuert.

EZB-Beobachter schrauben Inflationsprognose für 2022 kräftig hoch

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