Unicredit-Jobabbau trifft wohl vor allem das Deutschlandgeschäft

Fast die Hälfte der Stellen, die nach Plänen von Konzernchef Andrea Orcel wegfallen sollen, befinden sich in Deutschland. Davon seien vor allem Jobs im Back-Office betroffen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Unicredit-Konzernchef Andrea Orcel | Foto: picture alliance / AP Photo | Sang Tan
Unicredit-Konzernchef Andrea Orcel | Foto: picture alliance / AP Photo | Sang Tan
Bloomberg, Reuters, Ulrike Barth

Einem Insider zufolge entfällt ein beträchtlicher Teil der geplanten Stellenstreichungen bei der italienischen Bank Unicredit auf das deutsche Geschäft. Viele der rund 3000 geplanten wegfallenden Jobs träfen Deutschland, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg berichtet, rund die Hälfte der anvisierten Kürzungen fiele auf Deutschland.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll der Jobabbau in Deutschland vor allem das Back-Office betreffen. Zudem sollen auch Tochterunternehmen der HVB betroffen sein.

Zusammen mit bereits vom vorigen CEO Jean Pierre Mustier beschlossenen, aber noch nicht umgesetzten Maßnahmen könnte die HVB-Belegschaft in den kommenden Jahren Insidern zufolge im schlimmsten Fall auf 8000 schrumpfen - das wären dann 30 Prozent weniger als die 11.500 Mitarbeiter die per Ende Juni auf dem Gehaltszettel standen, heißt es.

Bank im Krisenmodus

Konzernchef Andrea Orcel präsentiert am 9. Dezember eine neue Strategie, mit der er die Rentabilität des Mailänder Geldhauses ankurbeln will. Teil der Strategie ist laut Bericht der Abbau von rund 3000 Stellen. Der Jobabbau solle über freiwilliges Ausscheiden erreicht werden.

Die Bank vollzog in diesem Jahr einen Führungswechsel. Seit April lenkt der Investmentbanker Andrea Orcel die Großbank, nachdem sein Vorgänger Mustier im Streit mit dem Verwaltungsrat über die künftige Strategie zurückgetreten war.

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Die Effizienz der HVB liegt seit Jahren erheblich unter der anderer Unicredit-Sparten - und das trotz zahlreicher Initiativen zur Restrukturierung. Die Belegschaft von ehemals 19.400 wurde in der vergangenen Dekade bereits um mehr als 40 Prozent ausgedünnt. Die Anzahl der Filialen fiel dabei von 934 auf 577.

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