Digitalisierung des Bankgeschäfts lässt auch Risiken steigen

Je digitaler die Banken werden, desto größer wird auch die Angriffsfläche, die Hacker sich zu nutze machen, warnt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht.
Die Mauer neben dem Haupttor der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main | Foto: picture alliance/dpa
Die Mauer neben dem Haupttor der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main | Foto: picture alliance/dpa
Ulrike Barth, Reuters

Mit der immer stärkeren Digitalisierung der Geldgeschäfte nehmen aus Sicht der Bundesbank auch die Gefahren für Geldhäuser zu. Um ihren Kunden weiterhin wichtige Banking-Dienste anbieten zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssten Geldhäuser den Wandel selbst mitgestalten, hieß es im am Montag veröffentlichten Monatsbericht Juli der Bundesbank.

"Kehrseite der Digitalisierung ist jedoch, dass durch die steigende Komplexität und zunehmende Arbeitsteilung des Bankgeschäfts auch das Gefährdungspotenzial wächst." Dies treffe vor allem dann zu, wenn IT-Systeme der Geldhäuser nicht einheitlich seien und mit historisch gewachsenen Technologien gearbeitet werde.

"Bei der digitalen Transformation darf die Sicherheit nicht aus den Augen verloren werden, zumal Banken immer mehr in den Fokus von professionellen Angreifern rücken.", warnten die Bundesbank-Experten. IT-Infrastrukturen der Geldhäuser müssten weiterhin sicher betrieben werden. Sensible Kundendaten müssten geschützt werden. Dazu benötigen Banken vor allem ein umfassendes Verständnis und müssen einen angemessenen Umgang mit ihren digitalen Risiken sicherstellen. Dies gelte auch für ausgelagerte Geschäftsprozesse.

Volksbanken waren Oper eines massiven DDoS-Angriffs

Erst vor Kurzem war der IT-Dienstleister der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken von Hackern angegriffen worden. Dadurch waren Webservices wie Bank-Webseiten oder das eBanking der im Karlsruher Rechenzentrum verarbeiteten Volksbanken und Raiffeisenbanken eine zeitlang nicht oder nur sporadisch erreichbar. Sensible Daten der Kunden seien aber nicht in Gefahr gewesen, hatte es geheißen.

Volksbanken under Attack 

Auch die BaFin sorgt sich verstärkt um die IT-Sicherheit der Banken in Deutschland. Neben den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie stehen die Abwehr von Cyberkriminalität und der kollektive Verbraucherschutz ganz oben auf ihrer Liste der Aufsichtsschwerpunkte für 2021.

BaFin schaut künftig bei Cybersicherheit und Verbraucherschutz genauer hin  

Eine Studie der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) hatte zuletzt gezeigt, dass auch in der Branche selbst vor allem die Angst vor potenziellen Cyberangriffen besonders groß ist - neben der Furcht vor den negativen Effekten der Corona-Krise.

Covid, Cyber und Compliance - das sind die größten Risiken für Banken 

Im Zuge der Digitalisierung war die Zahl der Beschäftigten in der Branche in den vergangenen beiden Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Im gleichen Zeitraum nahm die Bilanzsumme der Institute laut Bundesbank um rund 50 Prozent zu. Diesen Produktivitätsschub habe nicht zuletzt auch die verstärkte Nutzung von IT ermöglicht, schreibt die Bundesbank.

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