Das Amtsgericht Düsseldorf berechnet keine Negativzinsen

Beim Amtsgericht Düsseldorf werden derzeit über 2 Mio. Euro verwahrt. Das Geld stammt von insgesamt fünf Konten, die die Stadtsparkasse Düsseldorf gekündigt hat. Die Inhaber wollten weder Verwahrentgelten zustimmen, noch das Vermögen umschichten.
Stadtsparkasse Düsseldorf friert 20 Konten ein
Eilig haben es die Ex-Sparkassen-Kunden offenbar nicht, an ihr Geld zu kommen. Erst ein ehemaliger Kontoinhaber habe sich bei der Justizbehörde gemeldet, sagte Richterin Elena Frick, die Pressedezernentin des Amtsgerichts Düsseldorf, FinanzBusiness auf Nachfrage.
Nach der Kündigung der Konten hat die Stadtsparkasse Düsseldorf die Einlagen an das Amtsgericht Düsseldorf überwiesen, das es wiederum auf ein Konto bei der Bundesbank Dortmund überwiesen hat.
Die gute Nachricht für die Sparkassen-Ex-Kunden: "Für die Geldhinterlegung berechnet das Amtsgericht Düsseldorf keine Gebühren", sagte Frick FinanzBusiness. Kosten könnten lediglich für Auslagen der Justizbehörde anfallen, etwa für die Anfertigung von Kopien.
Juristisch kann die Stadtsparkasse Düsseldorf Kunden ihr Konto kündigen und das Guthaben an das Amtsgericht überweisen. Der Gläubiger, also der Kunde, befindet sich dann im Annahmeverzug.
30 Jahre Verwahrdauer
Mit der Rückforderung ihres Geldes können sich die Ex-Sparkassenkunden auch Zeit lassen: nämlich 30 Jahre, so Frick.
Banken und Sparkassen kämpfen mit einer Einlagenflut, teilweise auch, weil in der Corona-Pandemie aus Mangel an Konsummöglichkeiten mehr gespart wurde.
DZ Bank erwartet weiteren kräftigten Anstieg des Geldvermögens
Immer mehr Banken und Sparkassen berechnen Kunden mit höheren Einlagen auf Giro- und Tagesgeldkonten Verwahrentgelte, zumeist ab Beträgen von 100.000 Euro, immer häufiger aber schon ab 50.000 Euro oder weniger.
Fast 350 Kreditinstitute erheben Negativzinsen
Zuletzt hatte die Sparda-Bank Baden-Württemberg dies in Aussicht gestellt.
"Die Einlagenflut kommt jetzt auch bei uns an", sagt Martin Hettich
Die Stadtsparkasse Düsseldorf war das erste Institut in Deutschland, dass als "Ultima Ratio" ihren Kunden die Bankverbindung kündigte. Von 1825 Kontoinhabern, die die Sparkasse im vergangenen Herbst aufforderte, Verwahrentgelte zu akzeptieren, reagierte der Löwenanteil. Zurzeit läuft eine zweite Kampagne, bei der 1700 Kunden mit 130.000 Euro und mehr auf dem Konto, kontaktiert wurden. Die Hälfte hat einem Verwahrentgelt bereits zugestimmt.
Zahlreiche Bestandskunden der Stadtsparkasse Düsseldorf akzeptieren Verwahrentgelte