Stadtsparkasse Düsseldorf friert 20 Konten ein

Die Stadtsparkasse Düsseldorf wird 20 Konten mit hohen Guthaben zunächst einfrieren. Anschließend soll das Guthaben dann ans Amtsgericht überwiesen werden. "Uns fehlt der Kontakt zu den Kunden", sagte Sprecher Volker Schleede nach Ablauf der Frist, die den Kunden gesetzt wurde.
"Unsere Hand bleibt aber weiter ausgestreckt. Wir wollen keinen Kunden verlieren", so Schleede zu FinanzBusiness.
Die Stadtsparkasse Düsseldorf geht einen bislang einmaligen Schritt, um der Einlagenflut Herr zu werden, für die die Europäische Zentralbank (EZB) in Teilen Strafzinsen kassiert.
Im Herbst kontaktierte das Institut 1825 Kunden mit besonders hohen Guthaben auf Konten mit täglicher Fälligkeit. Ihre Einlagen summierten sich auf 672 Mio. Euro, so Schleede. Ziel war es, den Kunden zu anderen Anlageformen zu bewegen. Wer das nicht wollte, sollte zumindest ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent zahlen, analog zu dem Satz, den auch die EZB den Banken und Sparkassen berechnet, wenn sie überschüssige Liquidität bei der Notenbank parken.
Kündigung stand von Anfang an im Raum
Von Anfang an stand aber auch die Drohung im Raum, die Konten zu kündigen, sollte keine Einigung gefunden werden. Diesen Weg geht die Stadtsparkasse Düsseldorf konsequent. Seit dem heutigen Donnerstag sind die betroffenen 20 Konten zunächst eingefroren. Noch haben die Kontoinhaber aber Zeit, die Stadtsparkasse zu kontaktieren oder das Geld auf eine andere Bankverbindung zu transferieren.
Geschieht dies nicht, überweist die Sparkasse die Guthaben in zwei Wochen ans Amtsgericht, das es ihrerseits bei der Deutschen Bundesbank einzahlt.
Stadtsparkasse Düsseldorf gewährt Verwahrentgelt-Verweigerern eine letzte Karenzzeit
Auffällige Gründe, warum die letzten 20 Kunden keinen Kontakt zu ihrer Sparkasse, sieht Schleede nicht. "Weder das Alter der Kunden, noch eine Adresse außerhalb Düsseldorfs oder gar im Ausland, stechen hervor. Die Gründe mögen vielfältig sein, so lange wir keinen Kontakt zu den Kunden haben, können wir darüber nur spekulieren", sagte Schleede FinanzBusiness.