Warnstreiks bei Sparkassen und der Deutschen Bank

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi setzt im schwelenden Tarifkonflikt für die Angestellten im öffentlichen Dienst auch am Donnerstag ihre Warnstreiks fort. Der Schwerpunkt soll heute auf Sparkassen in Niedersachsen liegen, heißt es im Telegram-Kanal der Gewerkschaft. Aber auch in anderen Bundesländern kann es zu Warnstreiks kommen.
Am Mittwoch konzentrierten sich die Arbeitskampfmaßnahmen auf Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, geht aus dem Telegram-Kanal hervor.
Streitpunkt Sparkassensonderzahlung
Knackpunkt in der diesjährigen Tarifrunde für die Sparkassen-Angestellten ist die Sparkassensonderzahlung, die bis zu zwei Monatsgehälter ausmachen kann. Die Arbeitgeber wollen diese langfristig einfrieren oder bei einem in ihren Augen zu hohen Gesamtabschluss im öffentlichen Dienst sogar kürzen. Das stößt auf erbitterten Widerstand der Gewerkschaft.
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Streiks auch bei Deutsche Bank Call-Centern
Gestreikt werden soll am Donnerstag und Freitag auch in den Call-Centern der Deutschen Bank in Berlin und Essen. Verdi hatte bereits im September zu vorübergehenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um den Druck in den seit Juli laufenden Tarifverhandlungen für die etwa 650 Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt GmbH an beiden Standorten zu erhöhen.
Nach Angaben der Gewerkschaft hat die Arbeitgeberseite bislang eine zweistufige Gehaltserhöhung um 1,3 beziehungsweise 1,5 Prozent bei sieben Nullmonaten angeboten. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung um 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro. Zudem will die Gewerkschaft eine Wahloption zwischen Geld und Freizeit sowie die Einführung eines 13. Monatsgehaltes durchsetzen.
Der Gehaltstarifvertrag war Ende März ausgelaufen, wegen der Corona-Pandemie verzögerte sich der Beginn der Tarifverhandlungen jedoch bis in den Sommer. Zu den Aufgaben der DB Direkt zählt neben dem telefonischen Kundendienst auch der Direktvertrieb ausgewählter Bankprodukte der Deutschen Bank.