Abgeordneter reicht Verdachtsanzeige gegen Apas-Chef ein

Nach der Aussage im Wirecard-Untersuchungsausschuss hat der Grünen-Abgeordnete Danyal Bayaz bei der BaFin eine Verdachtsanzeige wegen Insiderhandels gegen den Chef der Apas eingereicht. Wirtschaftsminister Altmeier warnt derweil vor "Schnellschüssen", wenn es um Konsequenzen geht.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) | Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) | Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
Ulrike Barth, DPA

Der Grünen-Abgeordnete Danyal Bayaz hat bei der BaFin eine Verdachtsanzeige wegen Insiderhandels gegen den Chef der Wirtschaftsprüferaufsicht Apas eingereicht.

"Nach meinem Verständnis legen die Aussagen von Ralf Bose, dem Leiter der Apas, im gestrigen Untersuchungsausschuss den Verdacht von Insiderhandel nahe", erklärte Bayaz am Freitag. Daher habe er den Sachverhalt an die Hinweisgeberstelle der staatlichen Aufsichtsbehörde BaFin übermittelt. Wenn sich der Verdacht bestätige, müsse die BaFin unverzüglich Strafanzeige gegen Bose stellen.

Der Behördenleiter hatte im Untersuchungsausschuss des Bundestags in der Nacht eingeräumt, während der Ermittlungen seiner Behörde zum Wirecard -Skandal mit Aktien des Unternehmens gehandelt zu haben.

Apas rechtfertigt spätes Eingreifen bei Wirecard  

Der für die Apas zuständige Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kündigte bereits an, zu prüfen, ob dabei die geltenden Regelungen eingehalten worden seien oder Konsequenzen gezogen werden müssten. Er müsse seinen Behördenleiter Ralf Bose entlassen, forderten Ausschussmitglieder verschiedener Fraktionen.

Altmaier warnt vor "Schnellschüssen"

Altmaier selbst zeigte sich am Freitag "befremdet" über die Aktienkäufe. "Wir werden mit den Beteiligten sprechen und wir werden sehr genau überprüfen, ob die geltenden Regelungen eingehalten worden sind und ob es geboten ist, daraus Konsequenzen zu ziehen", kündigte der Minister an. Sorgfalt gehe aber vor "Schnellschüssen".

Die Aussagen des Apas-Chefs zeigten "eine erschreckende Ignoranz gegenüber einem Interessenskonflikt wie er offensichtlicher kaum sein könnte", kritisierte Bayaz. Altmaier müsse umgehend die Compliance-Regeln seiner Behörde verschärfen und für einen personellen Neuanfang an der Spitze der Apas sorgen.

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