Credit-Suisse-Verwaltungsrat Gottschling nimmt den Hut

Der ehemalige Deutsch-Banker war Vorsitzender des Risikoausschusses im Verwaltungsrat der schweizerischen Großbank. Gottschling war infolge des Archegos- und Greensill-Debakels heftig in die Kritik geraten.
Credit Suisse Logo am Hauptsitz am Zuercher Paradeplatz | Foto: picture alliance/KEYSTONE | WALTER BIERI
Credit Suisse Logo am Hauptsitz am Zuercher Paradeplatz | Foto: picture alliance/KEYSTONE | WALTER BIERI
DPA, Leonie Weigner

Andreas Gottschling kommt den Forderungen diverse Aktionäre und Aktionärsberater nach und wird nicht mehr für den Verwaltungsrat der Credit Suisse kandidieren. Das gab die Großbank heute Morgen bekannt.

Gottschling ist als Vorsitzender des Risikoausschusses des Credit-Suisse-Verwaltungsrats infolge des Archegos- und Greensill-Debakels heftig in die Kritik geraten. Denn wegen des Archegos-Zusammenbruchs hat die Credit Suisse einen riesigen Verlust erlitten. Die Belastungen im ersten und zweiten Quartal wurden auf insgesamt 5 Mrd. Franken beziffert.

Seine Wiederwahl wäre heute auf der Tagesordnung der Generalversammlung gewesen. Das Gremium habe am Donnerstag eine entsprechende Maßnahme beraten, schrieb die "Financial Times" bereits am Donnerstag. Ein Sprecher der Credit Suisse wollte die Angelegenheit zum Zeitpunkt des Berichts noch nicht kommentieren.

Weitere Verwaltungsräte vor der Abwahl

Der 1967 geborene Banker machte von 2005 bis 2012 Karriere bei der Deutschen Bank, dann war er bei McKinsey und der Erste Group Bank in Wien. Gottschling ist aktuell zudem Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Börse.

Einige Aktionäre wollen am Freitag auch weitere Verwaltungsräte nicht mehr bestätigen, die im Risikoausschuss einen Sitz hatten, darunter Vizepräsident Severin Schwan.

Es sind nicht die einzigen personellen Konsequenzen, die die Credit Suisse zieht. Bereits Investmentbank-Chef Brian Chin und Risikochefin Lara Werner haben ihre Jobs verloren.

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