Rund vier Wochen nach dem Zusammenbruch der Bremer Greensill Bank haben fast alle Kunden des Instituts ihr Geld zurückbekommen. Mehr als 21.000 der etwa 22.000 gegenüber dem Einlagensicherungsfonds der privaten Banken berechtigten Greensill-Kunden wurden entschädigt, wie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Mittwoch auf Anfrage mitteilte.
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Insgesamt wurden bislang 2,73 Mrd. Euro ausgezahlt oder sind auf dem Weg (Stand: 13. April). Bei den rund 1.000 Kunden, die noch nicht entschädigt wurden, fehlten den Angaben zufolge bisher notwendige Unterlagen oder eine Rückmeldung. Über die gesetzliche Einlagensicherung sind bis zu 100.000 Euro pro Einleger abgesichert. Der Einlagensicherungsfonds, in den die privaten Banken freiwillig einzahlen, sichert weitere Gelder ab, vor allem von Privatkunden.
Insolvenzkanzlei hat viel zu tun
Die Entschädigungszahlungen an die geschützten Einleger der Greensill Bank seien von den Entschädigungseinrichtungen bereits zu einem großen Teil geleistet worden, hieß es auch bei der Wirtschaftskanzlei CMS Hasche Sigle, deren Partner der Insolvenzverwalter Michael Frege ist.
Der Mann, der die Greensill Bank abwickelt
Angesichts der internationalen Komplexität im Greensill-Konzern stelle sich das Insolvenzteam von CMS auf ein Verfahren ein, das mehrere Jahre andauern werde. Deswegen habe die Kanzlei zusätzliche Räume in Bremen bezogen. Im Moment seien bereits große Teams aus Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Bankkaufleuten dabei, die Situation zu analysieren und Bilanz zu ziehen.
Die Finanzaufsicht BaFin hatte die Bremer Greensill Bank Anfang März für den Kundenverkehr geschlossen. Am 16. März eröffnete das Amtsgericht Bremen auf Antrag der BaFin ein Insolvenzverfahren. Die Finanzaufsicht stellte den Entschädigungsfall fest. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Greensill Bank, die BaFin hatte Strafanzeige gestellt. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.