Berliner Fintech Airbank bekommt Geld von Molten Ventures

Der Wagniskapitalgeber ist bereits bei den Neobanken Revolut und N26 investiert. Nun setzt er mit Airbank auch auf das KMU-Segment.
Die Airbank-Gründer Christopher Zemina und Patrick de Castro Neuhaus (v.l.n.r.) | Foto: Airbank
Die Airbank-Gründer Christopher Zemina und Patrick de Castro Neuhaus (v.l.n.r.) | Foto: Airbank

Das Fintech Airbank erhält im Zuge einer Series-A-Finanzierungsrunde 20 Mio. US-Dollar (19,2 Mio. Euro). Nach einer 2,5 Mio. Euro schweren Seed-Finanzierungsrunde im Vorjahr konnte das Berliner Start-up nun Molten Ventures als neuen Investor gewinnen, er führt die aktuelle Runde an.

Der Wagniskapitalgeber ist unter anderem auch bei den Neobanken Revolut und N26 investiert. Neben Molten Ventures haben sich auch verschiedene Business Angels an der Finanzierungsrunde beteiligt, wie Bruce Wallace (Strategic Advisor bei Brex), Guillaume Cabane (Strategic Advisor bei Ramp) und Cris Conde (Senior Advisor bei Accel Partners).

Das Geld fließt ins organische Wachstum

Mit dem frischen Geld will das von Christopher Zemina und Patrick de Castro Neuhaus in Berlin gegründete Fintech zunächst sein derzeit rund 40 Mitarbeiter starkes Team erweitern und in die Produkt-Entwicklung investieren.

Airbank bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) eine Plattform, um ihr Finanzmanagement zu optimieren. Dabei werden die Verwaltung der Finanzgeschäfte, die Bankkontenverwaltung, die Liquiditätsplanung, bis hin zur Zahlungsabwicklung und Buchhaltung in einer Anwendung integriert - was auch den Unterschied zu so manchem Konkurrenten ausmachen soll.

”Dieses Ziel ist einzigartig. Geschäftskunden erwarten sich nicht nur Firmenkarten, sondern eine Lösung, die alle Prozesse der Finanzverwaltung automatisiert – integriert in ihre bestehende IT-Landschaft. Ein Hub auf der sämtliche Finanzentscheidungen getroffen werden”, lobt Laut Vinoth Jayakumar, Partner bei Molten Ventures das Fintech.

Angedockt an über 2.000 Banken

Airbank setzt auf den bestehenden Finanzlösungen auf und verbindet sich mit den Banken und Zahlungsdienstleistern, die das Unternehmen bereits nutzt. Insgesamt sind derzeit über 2.000 Banken mit der Plattform verbunden.

”Wir investieren stark in die Automatisierung der Finanzverwaltung”, sagt Christopher Zemina, Mitgründer und CEO von Airbank.. ”Wir nehmen unseren KundInnen repetitive, administrative Aufgaben im Finanzwesen ab, sodass diese sich auf das Wachstum ihres Unternehmens fokussieren können.”

Unternehmen wie Park Hyatt, Häagen-Dazs, Folk, Levity oder Snocks sind bereits Kunden von Airbank. Nach eigenen Angaben verzeichnet das Fintech aktuell - gerade einmal sechs Monate nach dem Start - bereits ein jährliches Transaktionsvolumen von über 1,5 Mrd. Euro über die Plattform.

Mit der aktuellen Finanzspritze will Airbank auch die Expansion in neue Märkte in den Blick nehmen.

”Wir hatten trotz des durch den Ukraine-Krieg, Inflation und Zinswende schwieriger gewordenen Marktumfelds keine Problem, Investoren zu finden. Tatsächlich hatten wir auch Angebote von mehreren großen US-Kapitalgebern, mit denen wir sogar eine größere Runde hätten stemmen können”, berichtet CEO Zemina im Gespräch mit FinanzBusiness.

”Das liegt an unserer guten Entwicklung und sicher auch daran, dass unser Angebot für CFOs etwa zum Cash-Flow-Management gerade angesichts der aktuellen Umstände zusätzlichen Auftrieb erhält”.

Mit Molten Ventures habe man sich bewusst für einen Investor entschieden, der bereits viel Erfahrung im Fintech-Sektor hat ”und uns damit mehr bietet als nur Geld”, sagt Zemina.

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Das momentan andere Start-ups Mitarbeiter entlassen müssen, ist für ihn kein allgemeines Phänomen des Marktes - sondern eher eine Chance für junge Fintechs wie Airbank.

”Wir verfolgen im Recruitment einen hybriden Ansatz: Mitarbeiter können von Co-Working-Spaces in Berlin, Barcelona oder Wien aus arbeiten oder auch Remote aus dem Homeoffice – mit dieser Strategie haben wir bereits viele gute Talente gefunden, so Zemina. ”Wenn andere Unternehmen nun Mitarbeiter entlassen, können junge Start-ups wie wir davon profitieren.”

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