Tamaz Georgadze, Chef des Berliner Fintechs Raisin DS, macht sich für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung (Edis) stark. Im Interview mit dem ”Handelsblatt” betonte er, dass insbesondere deutsche Verbraucher vom erhöhten Schutzniveau einer EU-weiten Einlagensicherung profitieren würden - ”denn sie legen schon immer überproportional viel Geld auf Konten in anderen EU-Ländern an“.
Der Kapitalexport ist struktureller Natur, da Deutschland historisch eine Exportnation ist und entsprechend den Handelsbilanzüberschuss ausgleicht. ”In Deutschland wird mehr gespart als Kredite nachgefragt werden“, sagte Georgadze. Das sei einer der Gründe dafür, dass die von den hiesigen Banken angebotenen Zinsen ”vergleichsweise gering“ seien.
Georgadze: ”Gefahr von Bankruns sinkt”
Zudem ist der CEO überzeugt, dass Edis die Stabilität des gesamten Finanzsystems stärken würde, da so die Gefahr von Bankruns sinke: ”Massenhafte Geldabhebungen sind für jede noch so solide Bank nur schwer auszugleichen.“ Sie könnten auf andere Märkte übergreifen „und das Finanzsystem ins Wanken bringen“.
Raisin DS würde von einer europäischen Einlagensicherung (Edis) profitieren. Anleger hätten in diesem Fall ein geringeres Risiko eines Einlagenverlusts bei einer Bank im EU-Ausland, sofern das Institut in Schieflage gerät und das nationale Einlagensicherungssystem überfordert ist.
Das Berliner Unternehmen betreibt die Sparplattformen Zinspilot und Weltsparen. Es ging im vergangenen Jahr aus den ehemaligen Konkurrenten Raisin und Deposit Solutions hervor.
”Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute so schnell umschalten”, sagt Tim Sievers
”Wir wollen als ein Team zusammenwachsen und gemeinsam die Strategie sowie die Produkt- und Tech-Roadmap entwickeln”