N26 muss sich in Frankreich einer Sammelklage stellen, berichtet FinanceFWD. Im April solle die Neobank darüber aussagen, warum sie Kontoschließungen vorgenommen hat - ohne den betroffenen Kunden ihr Geld zurückzuzahlen. 50 von ihnen, die seit Monaten warten, haben sich dem Bericht zufolge nun zusammengetan, um sich zu wehren.
Anwältin protestiert im TV
So etwas hat man noch nie gesehen: Dass eine Bank auf eigene Faust, völlig willkürlich und unbefugt das Geld eines Kunden blockiert, der dieses braucht, um alltägliche Transaktionen durchzuführen", zitiert FinanceFWD die Anwältin der Gruppe. Im Nachrichtensender RMC habe sie zudem erklärt: "N26 wird sich vor einem französischen Richter für diese ungewollten Sperrungen verantworten müssen."
Laut Finance FWD geht es dabei um drei- bis vierstellige Summen - wobei N26 widerspricht: Es handele sich um eine "Routineüberprüfung" im Sinne der Geldwäschebekämpfung, jeder Kunde würde sein Geld erhalten. "In Frankreich kann es zu wenigen Hundert Kontoschließungen pro Jahr kommen, bei insgesamt mehr als 2,5 Millionen Kunden im Markt", so eine Sprecherin auf Nachfrage.
Auch der Service steht in der Kritik
Zentraler Kritikpunkt der Kläger ist, neben der noch nicht erfolgten Rückzahlung, auch der Service: Die gesperrten Kunden beanstandeten, N26 sei den Kontoschließungen schlecht erreichbar gewesen, heißt es im Bericht. Eine Telefonnummer gebe es nicht, auch keine E-Mail-Adresse. Und der Zugang zur App, über die sie per Chat mit der Neobank in Kontakt hätten treten können, sei aufgrund der Kontoschließung nicht mehr möglich.
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