Mastercard baut Banken eine Brücke zu Bitcoin & Co.

Wenn Banken in den Kryptohandel einsteigen, will Mastercard als Dienstleister mitmischen. Daher bringt der Dienstleister mit ”Crypto Source” eine Software-Lösung an den Markt, über die Banken das Handeln und Halten von Kryptowährungen gepaart mit einer neuen Sicherheitstechnologie anbieten können - auch wenn es erstmal nur Pilotprojekte geben soll.
Bitcoin. | Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten
Bitcoin. | Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten

(Aktualisiert: Sprecherin zum geplanten Roll-out)

Mastercard führt ein neues Angebot für Banken ein, das denjenigen den Einstieg in das Geschäft mit Bitcoin & Co. erlaubt: ”Crypto Source”, wendet sich an Finanzinstitute, die ihren Kunden Handelsfunktionen und andere Dienstleistungen im Bereich Kryptowährungen anbieten wollen.

Kleiner Wermutstropfen bei der Brückentechnologie in die neue Finanzwelt: Für alle wird das neue Programm erstmal nicht zu haben sein, zunächst sollen einige Pilotprojekte laufen. Weitere Details zur breiteren Verfügbarkeit sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

”Mastercard sieht eine weltweite Nachfrage, aber es ist geplant, das Programm zunächst in den USA, Brasilien und Israel zu testen”, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage. ”Jeder Markt muss von Fall zu Fall auf der Grundlage lokaler Richtlinien und Parameter geprüft werden. Mastercard möchte aber über diese Märkte hinaus in weitere Länder expandieren, wenn dort Kunden großes Interesse und Bereitschaft signalisieren.”

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Banken erhalten über Crypto Source Zugang zu verschiedene Dienstleistungen im Krypto-Universum, neben dem Kauf und Verkauf sowie der Verwahrung von bestimmten Kryptowährungen wird etwa das Bezahlen mit Kryptoassets und die Bargeldauszahlungen über eine Reihe von Produkten, einschließlich Krypto-Karten ermöglicht sowie das Management von Kryptoprogrammen.

Hinzu kommt der Zugang zu Identitäts-, Cyber-, Sicherheits- und Beratungsdienstleistungen. Dazu führt Mastercard das Produkt ”Crypto Secure” ein., Die Software bietet Finanzinstituten die Möglichkeit, bestehende Risiken im Krypto-Bereich sowie eventuell bereits auffällig gewordene Dienstleister zu erkennen, um dann entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Dabei setzt der Kredikartendienstleister auf sein Tochter-Unternehmen Ciphertrace, das auf die Absicherung vor Krypto-Kriminalität spezialisiert ist.

”Der heute angekündigte vernetzte Dienstleistungsansatz wird maßgeblich dazu beitragen können, das Krypto-Ökosystem einer weiteren Milliarde an Nutzer:innen auf dieser Welt näherzubringen”, sagt Ajay Bhalla, President, Cyber & Intelligence bei Mastercard zu dem neuen Angebot. ”Dank unserer jüngsten Investitionen in diesem Bereich, wie der Akquisition von Ciphertrace und Ekata, haben wir die Möglichkeit unseren Kund:innen, Partner:innen und Konsument:innen die technisch fortschrittlichsten Lösungen auf dem Markt zu bieten.”

Konkurrenzlos ist Mastercard beim Vorstoß in die Kryptowelt aber natürlich nicht: Neben vielen Fntechs arbeitet auch Hauptkonkurrentin Visa daran, ihre Bankkunden an sich zu binden, wenn es um Dienstleistungen in der neuen Finanzwelt geht.

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Fast die Hälfte will Kryptohandel über die Hausbank

Laut einer Umfrage von Mastercard würden 43 Prozent der Befragten kryptobezogene Transaktionen und Investitionen durchführen - wenn ihre Hausbank das ermöglichen würde.

Für das Crypto Source-Programm erweitert Mastercard die Partnerschaft mit der Paxos Trust Company, einer Blockchain-Infrastrukturplattform. Paxos wird den Handel sowie die Verwahrung von Krypto-Vermögenswerten im Auftrag der Banken anbieten, während Mastercard die Technologie zur Integration in das Banken-Interface bereitstellt.

Schon seit einigen Jahren engagiert sich Mastercard in der Kryptowelt, so hat das Unternehmen bereits gemeinsam mit der Krypto-Börse Binance Krypto-Bezahlkarten auf den Markt gebracht. Zudem unterstützt der Dienstleister Banken, Regierungen und andere durch sein ”Crypto & Digital Currencies Consulting” Programm.

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