Der Zahlungskartenanbieter Visa hat verkündet, künftig den Einsatz von "USD Coin" zu akzeptieren. Zunächst in einem Pilotprojekt mit der Digitalplattform Crypto.com werden bestimmte Transaktionen mit Hilfe des sogenannten Stablecoin, also einer durch klassische Währungen gedeckten Kryptowährung, abgewickelt. Der "USD Coin" ist laut dem Unternehmen durch US-Dollar gedeckt. Die Zahlungen sollen mit Hilfe des Ethereum-Systems abgewickelt werden.
Mit dem Schritt wird die Zwischenstufe, bei der digitale Münzen zunächst in traditionelles Geld umgewandelt werden, überflüssig.
"Durch unsere Partnerschaft mit Crypto.com, einem der größten Visa-Kartenprogramme, das mit einer Krypto-Börse verbunden ist, machen wir es für Menschen schneller und einfacher, digitale Währungen weltweit auszugeben", sagte Cuy Sheffield, Head of Crypto bei Visa in einer Mitteilung zu der neuen Kooperation.
Mastercard will Kryptowährungen noch in diesem Jahr zulassen
Auch Konkurrentin Mastercard hatte bereits im Februar angekündigt, das eigene Bezahlnetzwerk noch im laufenden Jahr für Kryptowährungen zu öffnen. Der Kreditkartenanbieter will ebenfallls nur solche Werte zulassen, die eine gewisse Stabilität bieten und daher auch als Zahlungsmittel in Frage kommen.
Parallel arbeitet Mastercard aktiv mit mehreren großen Zentralbanken zusammen, um Pläne zur Einführung neuer digitaler Währungen, so genannter central bank digital currencies (kurz: CBDCs), zu prüfen.
Mastercard will Kryptowährungen noch in diesem Jahr als Zahlungsmittel zulassen
Bitcoin steigt über 58.000 US-Dollar
Von der von Visa angekündigten Offensive haben verschiedene Digitalwährungen am Montag profitiert, so interpretieren es zumindest Beobchter. Die bekannteste Währung, Bitcoin, stieg über 58.000 US-Dollar. Das waren gut 2500 Dollar mehr als am Vortag. Auch andere Kryptowährungen wie Ether, XRP oder Litecoin legten zu.
Schon in den vergangenen Wochen und Monaten hat der Bitcoin von einem steigenden Interesse seitens Wirtschaft und Investoren profitieren können. Als prominenteste Beispiele gelten der Elektroautohersteller Tesla und der Bezahldienst Paypal. Seit vergangenen Herbst hat sich der Bitcoinkurs in etwa versechsfacht.
BaFin warnt Verbraucher vor Kryptotrading
Die Kursentwicklungen fallen auch der BaFin auf - allerdings nicht im positiven Sinne. Sie hat in den vergangenen Wochen bereits mehrfach Verbraucher vor den Risiken bei Investments in Kryptowährungen gewarnt. Als riskant sehen die Aufseher auch derivative Finanzinstrumente wie finanzielle Differenzkontrakte und Zertifikate an.