EZB-Rat Knot: Leitzinsen anheben, bis Inflation wieder bei zwei Prozent liegt

Der Chef der niederländischen Notenbank gehört zu den Falken im Gremium. Aus seiner Sicht sollte die EZB nicht eher mit den Anpassungen nach oben aufhören, bis sich die Inflationsrate wieder bei zwei Prozent liegt.
Klaas Knot | Foto: picture alliance / ANP | Sem van der Wal
Klaas Knot | Foto: picture alliance / ANP | Sem van der Wal
DPA, Tamara Weise

Das niederländische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Klaas Knot, hat sich für weitere starke Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation ausgesprochen - ähnlich wie am Wochenende bereits Joachim Nagel., Chef der Bundesbank.

Bundesbankpräsident spricht sich für weitere kräftige Zinserhöhungen aus

Es brauche mindestens zwei weitere ”signifikante Zinserhöhungen”, sagte Knot, Präsident der niederländischen Notenbank, in Amsterdam. Er machte außerdem deutlich, dass die EZB so lange die Leitzinsen erhöhen werde, bis die mittelfristige Inflationserwartung wieder das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent erreicht habe.

EZB-Rat tagt Ende Oktober

Die EZB hatte zuletzt im September den Leitzins kräftig um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent angehoben. Für die kommende Zinssitzung Ende Oktober wird am Markt erneut mit einer Zinserhöhung in dieser Größenordnung gerechnet.

Mit den Zinsschritten versucht die Notenbank, den starken Preisanstieg in den Griff zu bekommen. Zuletzt lag die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum im September bei 10,0 Prozent.

EZB-Ratsmitglied Knot zählt zu den falkenhaften Notenbankern und befürwortet eine eher straffe Geldpolitik. In seiner Rede ging er auch auf die Frage des Abbaus der durch Wertpapierkäufe angeschwollenen EZB-Bilanz ein. Seiner Einschätzung nach müssen erst die Leitzinsen weiter erhöht werden, bevor die Notenbank mit einer Rückführung der Notenbankbilanz beginnen könne. Dies erwartet Knot frühestens im Jahr 2023

Klaas Knot steht jetzt an der Spitze des Financial Stability Boards

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