Citigroup beginnt Abwicklung ihres Russlandgeschäfts

Nachdem der Verkauf des Filialgeschäfts in Russland infolge der Sanktionen gescheitert ist, werden die 15 Niederlassungen dort sukzessive geschlossen.
Citibank-Filiale in Moskau. | Foto: picture alliance/dpa/TASS | Maxim Grigoryev
Citibank-Filiale in Moskau. | Foto: picture alliance/dpa/TASS | Maxim Grigoryev
dpa

Der US-Finanzkonzern Citigroup hat nach bislang vergeblichen Verkaufsversuchen angekündigt, mit der Abwicklung seines Filialgeschäfts in Russland zu beginnen. Citi teilte mit, 15 Niederlassungen mit rund 2300 Beschäftigten im Land zu schließen.

Das Geldhaus hatte bereits 2021 angekündigt, sich aus Russland zurückziehen zu wollen. Nach dem Einmarsch in die Ukraine - als viele andere Banken ihre Geschäfte in Russland stoppten - verkündete Citi im Frühjahr, die Bemühungen zu intensivieren.

Citigroup verhandelt über Verkauf von Geschäften in Russland

Citigroup will sich noch stärker als geplant aus Russland zurückziehen

Allerdings findet die Bank keine Käufer für ihr Russland-Geschäft, das sich durch den Krieg und Sanktionen zum Problem entwickelt hat. ”Wir haben in den vergangenen Monaten mehrere strategische Optionen ausgelotet”, sagte Citi-Managerin Titi Cole nun. Angesichts ”vieler erschwerender Faktoren” sei inzwischen aber klar, dass die Abwicklung des Geschäfts am meisten Sinn mache.

Die US-Bank rechnet mit Kosten von 170 Mio. Dollar (170,3 Mio. Euro) in Verbindung damit, die jedoch über die nächsten 18 Monate gestreckt anfallen dürften.

Verhandlungen mit sanktionierter VTB gescheitert

Laut einem Bericht des ”Wall Street Journal” scheiterten Verhandlungen über einen Verkauf an die russische Bank VTB aufgrund der Sanktionen. Nach eigenen Angaben war Citi Ende Juni insgesamt noch mit einem Geschäftsvolumen von 8,4 Mrd. Dollar in Russland engagiert. Die Bank ist dort deutlich stärker vertreten als ihre US-Konkurrenten.

Citi hat bereits Rückstellungen von rund zwei Mrd. Dollar gebildet, um sich gegen Kreditausfälle und Abschreibungen in Russland sowie weitere Belastungen durch den Krieg in der Ukraine abzusichern.

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