EU will Sberbank auf die Sanktionsliste setzen

Das Vermögen von Russlands größter Bank würde dann im Westen eingefroren, alle Transaktionen mit Ausnahme von Zahlungen für Lebensmittel- und Düngerlieferungen gestoppt.
Schriftzug der Sberbank | Foto: picture alliance/dpa/TASS |
Schriftzug der Sberbank | Foto: picture alliance/dpa/TASS |
Ulrike Barth mit Reuters

Die Europäische Union will Russlands größte Bank auf ihre Sanktionsliste nehmen. Sie wirft der Sberbankvor, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, wie aus einem Reuters vorliegenden Entwurfsdokument hervorgeht.

Für die Bank hätte der Schritt weitreichende Konsequenzen: Die Behörden würden in diesem Fall das Vermögen der Bank im Westen einfrieren und alle Transaktionen mit Ausnahme von Zahlungen für Lebensmittel- und Düngerlieferungen stoppen, sagte ein EU-Insider. Die EU hat den Zugang der Sberbank zum internationalen Zahlungssystem Swift bereits gesperrt und damit die Geschäfte des russischen Geldhauses eingeschränkt.

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Die mehrheitlich staatliche Großbank Sberbank und ihre europäische Tochter waren bereits von den Vereinigten Staaten mit Sanktionen belegt worden. Daraufhin musste die Sberbank Europe auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits ihren Betrieb einstellen und wird nun abgewickelt. Sie verfügte zuletzt über rund 65.000 Kunden, darunter laut Medienberichten auch etwa 35.000 deutsche.

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Insgesamt will die EU heute 48 Personen und neun Gruppen neu auf die Sanktionsliste nehmen - darunter der Motorradclub ”Nachtwölfe”, Schauspieler, Politiker, der stellvertretende Leiter einer russischen Sicherheitsbehörde, Familienmitglieder bereits sanktionierter Oligarchen und Mitglieder der Streitkräfte sowie der Chef des Kupferkonzerns UMMC, Andrej Kosizyn.

Sollten die Vorschläge durchgehen, würde sich die Zahl der von der EU sanktionierten Personen auf 1.229 und die Zahl der sanktionierten Unternehmen auf 110 erhöhen.

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