Ermittlungen gegen langjährige HSBC-Deutschlandchefin eingeleitet

Die Staatsanwaltschaft Köln nimmt weitere ehemalige Führungskräfte der HSBC Deutschland in den Blick, wie das Handelsblatt berichtet. Hintergrund sind die Verstrickungen der Bank in Cum-Ex-Geschäfte.
Carola Gräfin von Schmettow | Foto: picture alliance
Carola Gräfin von Schmettow | Foto: picture alliance

Wie das ”Handelsblatt” berichtet hat die Staatsanwaltschaft Köln im Rahmen ihrer Cum-Ex-Ermittlungen auch die ehemalige Vorstandsvorsitzende der HSBC in Deutschland, Carola Gräfin von Schmettow, ins Visier genommen. Gegen sie werde wegen des Verdachts der besonders schweren Steuerhinterziehung ermittelt.

Gräfin von Schmettow ließ der Zeitung über ihren Anwalt mitteilen, die Informationen nicht kommentieren zu wollen. Sie verließ die Bank im April 2021 um eine Auszeit zu nehmen und ”danach ein neues Kapitel zu beginnen“, wie sie bei ihrem Abschied sagte. Eine neue Stelle hat sie seither nicht angetreten.

Carola Gräfin von Schmettow tritt als Vorstandssprecherin von HSBC Deutschland ab

Zuvor war sie 29 Jahre in dem Institut tätig gewesen, 17 Jahre als Vorstandsmitglied und sechs Jahre als Vorstandsvorsitzende. Als Frau im Vorstand einer großen Privatbank galt sie vielen als Vorbild.

Ermittlungen gegen weitere ehemalige HSBC-Manager

Laut dem Bericht wird auch gegen andere ehemalige Führungskräfte der Bank ermittelt, weil diese ”in großem Stil in verschiedenen Rollen” bei den Cum-Ex-Geschäften mitgemischt hätten - darunter auch Paul Hagen, Aufsichtsratschef der HSBC Deutschland und der langjährige HSBC-Chef Andreas Schmitz. Die Beschuldigten selbst kommentierten die Vorwürfe gegenüber der Zeitung nicht - es gilt die Unschuldsvermutung.

Offenbar Cum-Ex-Ermittlungen gegen Ausichtsratschef der HSBC Deutschland

Als ihr Vorgänger Schmitz 2021 versuchte, Aufsichtsratschef bei der Commerzbank zu werden, scheiterte er am Thema Cum-Ex.

Großes Stühlerücken im Commerzbank-Aufsichtsrat

Schon 2016 leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Vorstände des Instituts ein, die möglicherweise falsche Steuererklärungen unterschrieben hatten. Auch soll die HSBC etwa als Dienstleisterin für den Finanzdienstleister Lang & Schwarz tätig gewesen sein, der verdächtige Cum-Ex-Deals machte.

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