Im Vorfeld der Hauptversammlung am Donnerstag werben sie bei Anteilseigenern dafür, sowohl den DWS-Vorstand als auch den Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Aufsichtsratschef von Rohr mahnt, auch im Fall DWS gelte die Unschuldsvermutung.
Im Vorfeld zu morgigen Hauptversammlung baut der Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre Druck auf die DWS auf. Die Aktionärsvertreter plädieren dafür, Vorstand und Aufsichtsrat der Fondsgesellschaft nicht zu entlasten. Diese kämpft aktuell mit Greenwashing-Vorwürfe, wegen der die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt. Vorstandsvorsitzender Asoka Wöhrmann hatte daraufhin seinen Abschied von der DWS erklärt.
Allerdings setzt die Kritik der aktivistischen Aktionäre bereits vor der Razzia in der DWS-Zentrale an. Immer wieder habe man zuvor darauf hingewiesen, dass die DWS keine öffentlichen Investitionsrichtlinien zu Menschenrechten, Energiekonzernen oder Bergbau hat und damit von der Linie der Konzernmutter Deutsche Bank abweiche, die Richtlinien für ihr Finanzierungsgeschäft veröffentlicht hat.
Diese Intransparenz der DWS stehe im Widerspruch zu dem im Branchenvergleich besonders auffallenden und nun auch eventuell mit rechtlichen Konsequenzen verbundenen ESG-Marketing der DWS und ihrer Mutter Deutsche Bank.
”Die DWS verkennt die zunehmende Bedeutung authentischer, strenger und konsequent angewandter ESG-Kriterien, nach denen immer mehr Banken, Vermögensverwalter und institutionelle Investoren Anlageprodukte bewerten”, sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. ”Ökologische und soziale Faktoren sowie Kriterien für gute Unternehmensführung müssen bei Anlageentscheidungen systematisch berücksichtigt werden – und nicht nur im Marketing.”
Der Dachverband begrüße daher im Schulterschluss mit den Initiativen Facing Finance und Urgewald den Rücktritt von DWS-Chef Asoka Wöhrmann, der nach der Hauptversammlung am morgigen 9. Juni wirksam werden soll.
”Damit ist es aber nicht getan”, meint Thomas Küchenmeister, Geschäftsführer von Facing Finance. Er sieht die Verantwortung auch beim DWS-Aufsichtsratsvorsitzenden Karl von Rohr, der bei der Konzernmutter Deutsche Bank als stellvertretender Vorstandsvorsitzender für die Vermögensverwaltung zuständig ist.
Schon heute ist bekannt, wie der Deutsche-Bank-Vize selbst auf die Situation bei der DWS reagieren wird. ”Wir werden klare Konsequenzen ziehen, wenn sich hier oder an anderer Stelle Fehlverhalten herausstellen sollte”, wird von Rohr laut dem vorab veröffentlichtem Redetext den Aktionären bei der DWS-Online-Hauptversammlung am Donnerstag sagen. ”Aber auch hier sollte die Unschuldsvermutung gelten: Anschuldigungen sind keine Beweise, und Untersuchungen sind kein Urteil.”
Am Fokus auf nachhaltige Investmentprodukte bei der DWS soll von Rohr zufolge nicht gerüttelt werden: ”Der Aufsichtsrat, der intensiv am Strategieprozess der DWS beteiligt ist, und auch die Deutsche Bank als Mehrheitsaktionär der DWS stehen ohne Wenn und Aber hinter der Strategie und den Finanzzielen der DWS.”
Laut von Rohr lasse sich das Kontrollgremium regelmäßig über den Umgang mit dem Thema ESG (”Environment, Social, Governance”, auf Deutsch: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) informieren. ”Ich möchte an dieser Stelle gerade mit Blick auf die Ereignisse der vergangenen Woche betonen: Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben sich hieraus keine Sachverhalte ergeben, die eine gesonderte Prüfung durch den Aufsichtsrat erforderlich gemacht oder Anlass gegeben hätten einzugreifen.”
Die DWS hat die Greenwashing-Vorwürfe stets zurückgewiesen und diese selbst intern untersuchen lassen.
Der scheidende Vorstandsvorsitzende Asoka Wöhrmann bekräftigte in seiner am Dienstag ebenfalls vorab veröffentlichten Rede: ”Unsere Stellungnahme ist seither unverändert. Ebenso unsere Überzeugungen.” Das Thema Nachhaltigkeit sei ”viel zu bedeutend und viel zu wichtig, als dass es für uns in Ordnung sein darf, dass es von Einzelnen dazu instrumentalisiert wird, persönliche Vorteile daraus zu ziehen”.
Nichtentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat
Nach eigenen Angaben steht der Dachverband im Austausch mit Investmentgesellschaften, die Anteile an der DWS Group halten, darunter auch mit der Nippon Life Insurance Company, dem mit fünf Prozent größten institutionellen DWS-Anteilseigner. ”Wir wollen die Investoren davon überzeugen, dass es jetzt ein wichtiges Signal wäre, die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der DWS nicht zu entlasten“, so Dufner.
In den USA will man heute zudem eine Petition mit Forderungen überreichen, auch am nordamerikanischen Hauptsitz der Deutschen Bank in New York City. Hintergrund ist der Vorwurf der Verletzung von Arbeitnehmerrechten seitens der US-Gewerkschaft ”Service Employees International Union” (SEIU)”. Sie wirft der DWS vor, ihre eigenen Unternehmensrichtlinien zu missachten, die vorsehen, dass sie marktübliche Löhne und Sozialleistungen, sichere Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Arbeitsgesetzen durch ihre Auftragnehmer unterstützt.
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