DZ Bank schafft stationäre Computer im Büro ab

Stattdessen setzt das Institut auf die sogenannte ”Homezone”. Was es damit auf sich hat, erklärt Julius Baumann, Leiter Flächenmanagement bei der Bank.
Bei der DZ Bank bald Geschichte: Büro mit stationären Computern (Symbolbild). | Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas
Bei der DZ Bank bald Geschichte: Büro mit stationären Computern (Symbolbild). | Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas
Bloomberg, Carolin Kassella

Die DZ Bank wird künftig weitestgehend auf stationäre PCs in den Büros verzichten und setzt stattdessen auf Laptops. Der Schritt ist Teil eines neuen Bürokonzepts, das feste Schreibtische für alle nicht mehr vorsieht. Die ersten sieben Etagen im Westend Tower sind bereits umgebaut.

”Das neue Bürokonzept ist stärker auf das hybride Arbeiten ausgerichtet”, sagte Julius Baumann, Leiter Flächenmanagement bei der DZ Bank, gegenüber Bloomberg News.

”Homezone”-Konzept bestimmt die Zukunft

Rechnerisch kämen auf zehn Leute dann noch sieben Schreibtische. ”Von PCs trennen wir uns dabei nahezu vollständig. Stattdessen werden alle Mitarbeiter mit Laptops ausgestattet, die sie auch zum Arbeiten in die Bank mitbringen. Wir haben ganz klar eine Mobile-Endgeräte-Strategie.“

Vor Kurzem hatte bereits das Bankhaus Metzler erklärt, bald auf stationäre PCs verzichten und die Belegschaft mit Laptops ausstatten zu wollen. Dort haben alle Kollegen jedoch weiterhin feste Schreibtische. Bei der DZ Bank wird Baumann zufolge jeder Mitarbeiter stattdessen eine so genannte ”Homezone” haben, also einen definierten Bereich, in dem die Kollegen einer bestimmten Abteilung arbeiten, wenn sie im Büro sind.

Das Reservieren von Schreibtischen vorab ist dabei nicht notwendig. “Das würde eine zusätzliche Hürde darstellen, die wir vermeiden wollen”, sagte Baumann. “Die Statistik zeigt, dass wir immer genügend Schreibtische für die in die Bank kommenden Mitarbeiter haben werden.“

Umbau von zehn Etagen pro Jahr geplant

Das neue Bürokonzept sieht auch zusätzliche Konferenzräume, mehr Flächen für gemeinsames Arbeiten sowie Lounges vor. Hinzu kommt mehr Technik für mobiles Arbeiten. Die Büros sollen stärker zu einem Treffpunkt werden.

Nach dem Umbau der sieben Etagen im Westend Tower hofft die Bank, Ende des Jahres insgesamt 16 Stockwerke umgestaltet zu haben. “Im Schnitt dürften pro Jahr etwa zehn Etagen hinzukommen”, so Baumann. Insgesamt hat der Westend Tower, der im Besitz der DZ Bank ist, 45 Etagen mit Büros.

Auch durch den Trend zum mobilen Arbeiten werden in den Gebäuden der DZ Bank einzelne Flächen frei. Diese sollen verstärkt dafür genutzt werden, mehr Tochterfirmen ins Haus zu holen und externe Büroflächen aufzugeben. Von festen Vorgaben zur Präsenz der eigenen Mitarbeiter sieht die DZ Bank ab. “Wie viel mobil gearbeitet wird, klärt jeder Kollege individuell mit seinem Vorgesetzten”, sagte Baumann.

Banken führen mobiles Arbeiten als Standard ein

Die Pandemie hatte die Arbeitsabläufe bei deutschen Banken auf den Kopf gestellt und zu Home-Office-Quoten von teils 90 Prozent geführt.

Zwar sind die Raten inzwischen deutlich zurückgegangen, doch viele Institute wollen auch künftig mehr mobiles Arbeiten ermöglichen, darunter auch der Branchenprimus Deutsche Bank, bei der Mitarbeiter bis zu 40 Prozent der Zeit mobil arbeiten können, ebenso wie bei der Deka Bank.

Die Deutsche Bank reduziert ihre Büroflächen im Frankfurter Raum

Deka-Banker können 40 Prozent der Arbeitszeit zuhause sein

Auch bei der BayernLB haben schon heute - in einigen Bereichen - nur sieben von zehn Mitarbeitern einen Arbeitsplatz vor Ort. Wer ins Büro kommen will, muss anders als bei der DZ Bank seinen Schreibtisch vorher online buchen. Claudia Briem, Bereichsleiterin Personal der BayernLB, erläuterte im Gespräch mit FinanzBusiness Anfang des Jahres die Strategie, die sich hinter dem neuen Konzept verbirgt.

”Der Flurfunk funktioniert auch digital prima”, sagt Claudia Briem

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