Russland schränkt Italienische Intesa- und Unicredit-Kunden bei Bankgeschäften ein

Italienische Kunden in Russland dürfen ab dem 25. Mai kein Geld ohne Genehmigung der Bankführung vor Ort abheben. Unicredit arbeitet derweil an einem Ausstieg aus Russland.
Unicredit in Moskau. | Foto: Unicredit
Unicredit in Moskau. | Foto: Unicredit
Reuters

Russland schränkt Insidern zufolge die Bankgeschäfte italienischer Kunden mit den lokalen Ablegern der Großbanken Unicredit und Intesa SanpaoloI vorübergehend ein. Die russische Zentralbank habe den russischen Ablegern der beiden größten Institute Italiens mitgeteilt, dass italienische Bürger und Unternehmen sowie die italienischen Konsulate ab dem 25. Mai kein Geld mehr von ihren Konten ohne Genehmigung der Bankführung vor Ort abheben könnten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einzahlungen, die das Guthaben eines Kontos auf über 100.000 Euro anschwellen ließen, seien ebenfalls untersagt. Die Beschränkungen würden den Maßnahmen entsprechen, die die EU russischen Staatsangehörigen auferlege.

Beide Banken prüfen Ausstieg aus Russland

Italienische Bürger und Unternehmen, die keine russische Aufenthaltserlaubnis besäßen, dürften zudem keine neuen Konten eröffnen, sagten die Insider. Die italienische Botschaft und ihre Generalkonsulate in Russland arbeiten mit Italiens größtem Finanzkonzern Intesa zusammen.

Das italienische Generalkonsulat in Moskau teilte auf seiner Website mit, es bedauere die Schwierigkeiten, mit denen russische Bürger infolge der Probleme der Banca Intesa bei der Ausführung von Transaktionen konfrontiert seien. Die italienische Botschaft verwies separat auf Instagram auf die von der russischen Zentralbank eingeführten Restriktionen hin, die die Zahlungen für konsularische Aufgaben behinderten. Intesa hatte nach der russischen Invasion der Ukraine mitgeteilt, dass die Bank ihre Präsenz in Russland strategisch überprüfe. Der Finanzkonzern betreut dort Firmenkunden mit rund 980 Beschäftigten. Intesa hat unter anderem große russische Investitionsprojekte mitfinanziert.

Bank will Mitarbeiter nicht im Stich lassen

Der Rivale Unicredit betreibt in Russland die 14. größte Bank des Landes und arbeitet momentan an einem Ausstieg. Bisher gelang allerdings noch keine Transaktion. Laut dem Prozess nahestehenden Personen liegt dies auch daran, dass die Unicredit bei einem Verkauf Wertverluste vermeiden will. Konzernchef-Chef Andrea Orcel hatte unlängst gesagt, die internationalen Sanktionen hätten nur ein sehr kleines Fenster für einen Ausstieg offengelassen. Und dies könne nur geschehen, wenn eine Lösung gefunden werde, die rund 4000 russischen Beschäftigten und 1250 europäischen Firmenkunden nicht im Stich zu lassen.

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