Die Geschäft mit Krediten brummt, aus Sicht der KfW handelt es sich jedoch allenfalls um ein Zwischenhoch. ”Das Zusammenspiel der treibenden und hemmenden Faktoren am Kreditmarkt dürfte dazu führen, dass das Kreditneugeschäft nach soliden Zuwächsen im ersten Halbjahr ab dem Sommer an Kraft verliert”, kommentiert die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank, Fritzi Köhler-Geib, die aktuellen Zahlen.
Der Ausblick für den Kreditmarkt sei durch die ungewissen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hochgradig unsicher, erklärt sie – und verweist auf die Konsequenzen: ”Vor dem Hintergrund des Krieges werden Ausfallrisiken neu bewertet und Banken in der Folge bei der Kreditvergabe vorsichtiger.” Einfluss auf die Entwicklung hätten zudem steigende Zinskosten.
TLTRO-Geschäfte als Markttreiber
Köhler-Geib bezieht sich mit ihren Aussagen auf den neuen KfW-Kreditmarktausblick, den die Förderbank vierteljährlich herausgibt. Welche Erkenntnisse er diesmal liefert:
- Im vierten Quartal 2021 legte das Kreditneugeschäft um 8,2 Prozent zu, nachdem es im Vorquartal noch deutlich geschrumpft war (-7,7 % in Q3/2021).
- Der Zuwachs resultierte laut KfW insbesondere aus der Nachfrage nach Darlehen mit Laufzeiten bis zu fünf Jahren – ausgelöst wohl auch durch die Institute selbst: ”Die deutliche Beschleunigung des Kreditwachstums ist auch starken Anreizen zuzuschreiben, die von einem wichtigen Stichtag im Rahmen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte der EZB ausgingen”, heißt es. Um die EZB-Sonderzinskonditionen (TLTRO III) zu erhalten, mussten Banken zum 31. Dezember 2021 eine ausreichende Nettokreditvergabe belegen.
- Für das erste Quartal 2022 rechnet die KfW im Neugeschäft mit einem Wachstum von sechs Prozent.