Nach außen gelassen: Deutsche Bank und Commerzbank reagieren auf Investoren-Ausstieg

Beide Institute haben heute zeitgleich eine entsprechende Erklärung abgegeben. Mittlerweile ist klar, dass es sich bei den Verkäufer um die Capital Group handelt. Sie war 2020 bei der Deutschen Bank eingestiegen.
Börsentafel. | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Börsentafel. | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
reuters, daniel rohrig

(Korrigiert: Die Capital Group war im Jahr 2020 bei der Deutschen Bank eingestiegen.)

Nachdem die Deutsche Bank und die Commerzbank einen weiteren großen Investor verloren haben, bekräftigten beide Institute heute nahezu zeitgleich, dass der Ausstieg des Investors nichts an ihrer jeweiligen Strategie ändere. ”Das Geschäftsmodell und das Risikomanagement der Bank haben sich in herausfordernden Zeiten bewährt”, sagten die Sprecher. Beide verwiesen auf einen vielversprechenden Start in das Jahr 2022.

Mittlerweile ist bekannt geworden, dass es sich bei dem ausstiegswilligen Investor um die Capital Group aus den USA handelt.

Milliarden-Investor steigt bei Deutscher Bank und Commerzbank aus

Erst zu Jahresbeginn hatte der Hedgefonds Cerberus große Teile seiner Deutsche- und Commerzbank-Aktienpakete zu Geld gemacht. Er hält inzwischen weniger als drei Prozent an beiden Banken.

Cerberus verkauft weitere Anteile an der Deutschen Bank

Cerberus hatte Insidern zufolge auf eine Bankenfusion gesetzt - eine Wette, die nicht aufging. Weder kam der große Zusammenschluss zwischen den beiden Häusern zustande, über den zeitweise gesprochen wurde, noch gab es eine Fusion mit einer ausländischen Bank.

Capital Group ist einer der weltgrößten Kapitalanleger

Mit welcher Motivation die Capital Group im Jahr 2020 eingestiegen war, ist offen. Sie ist mit einem verwalteten Vermögen von fast zwei Billionen Dollar einer der weltgrößten Kapitalanleger und hatte erst im November bei der Deutschen Bank aufgestockt - zur Freude des Instituts. Ein Sprecher hatte sie damals als langfristig orientierten Anleger bezeichnet. Der Investor aus Los Angeles äußert sich grundsätzlich nicht zu seinen Engagements. Nach Refinitiv-Daten hielt er zuletzt 5,8 Prozent an der Deutschen und 5,3 Prozent an der Commerzbank.

Die Capital Group Companies beschäftigt nach eigenen Angaben über 7000 Angestellte in 20 Büros weltweit und verwaltet ein Vermögen im Wert von 1,6 Billionen Dollar. Im deutschsprachigen Raum ist die Capital Group in Zürich und Frankfurt ansässig.

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