Cerberus verkauft weitere Anteile an der Deutschen Bank

Der US-Hedgefonds hat Anteile im Wert von über 200 Mio. Euro losgeschlagen. Insgesamt gingen 15 Millionen Aktien an institutionelle Investoren.
Das Deutsche-Bank-Hochhaus in Fankfurt am Main | Foto: picture alliance / Daniel Kalker
Das Deutsche-Bank-Hochhaus in Fankfurt am Main | Foto: picture alliance / Daniel Kalker
dpa, Reuters

Der US-Finanzinvestor Cerberus nutzt den jüngsten Kursanstieg bei den Bankaktien Kreisen zufolge für den weiteren Abbau ihres Anteils an der Deutschen Bank. Nach dem Verkauf von 21 Mio. Aktien Anfang Januar platziert Cerberus am Dienstagabend weitere 15 Mio. Anteile an der größten deutschen Bank.

Der Hedgfonds verkaufte die Papiere für 212 Mio. Euro an institutionelle Investoren, wie die mit der Transaktion betraute Investmentbank Morgan Stanley mitteilte. Sein Anteil dürfte dabei von zuletzt knapp zwei Prozent auf etwas mehr als ein Prozent sinken.

Verlustgeschäft für den "Höllenhund"

Für Cerberus ist das Engagement bei der Deutschen Bank dennoch bisher ein Verlustgeschäft. Auch die jetzt angepeilten 14,15 Euro liegen noch unter dem Niveau, das die Aktie zum Zeitpunkt des Einstiegs innehatte. Cerberus hatte sich 2017 in der Hoffnung auf eine Erholung der Kurse zuerst bei der Commerzbank und dann bei der Deutschen Bank eingekauft. Nachdem im Frühjahr 2019 eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank gescheitert war, sind beide Institute im Umbruch.

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Auch bei der Commerzbank hatte sich der US-Investor, der nach dem Höllenhund aus der griechischen Mythologie benannt ist, im Januar von Aktien getrennt. An der teilverstaatlichten Commerzbank hielt die von Investor Stephen Feinberg gemanagte Gesellschaft noch knapp drei Prozent der Anteile - nach zuvor etwas mehr als fünf Prozent.

Angestrebte Fusion geplatzt

Cerberus hatte sich in den vergangenen Jahren Finanzkreisen zufolge immer wieder für einen Zusammenschluss der beiden Häuser starkgemacht. Bei der Commerzbank war heftige Kritik des Hedgefonds mit dafür verantwortlich, dass der damalige Konzernchef Martin Zielke Ende 2020 gehen musste. 2021 hatten dann Berichte die Runde gemacht, Cerberus interessiere sich für den Kauf des Anteils von 15,6 Prozent, den der deutsche Staat nach seiner Rettungsaktion in der Finanzkrise 2008/2009 noch an der Commerzbank hält. Doch daraus wurde nichts.

Beim Konkurrenten Deutsche Bank war Cerberus auch als Berater für den jüngsten Sanierungskurs an Bord. Der seit April 2018 amtierende Konzernchef Christian Sewing hat dem Dax-Konzern einen grundlegenden Umbau verordnet inklusive des Abbaus Tausender Stellen.

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