Für das Schlussquartal 2021 präsentieren US-Banken gemischte Zahlen - dabei ist Lage von Institut zu Institut kaum vergleichbar. Dass Wells Fargo, anders als JP Morgan und die Citigroup, beim Gewinn noch zulegen konnte, erklärt sich vor allem durch Verkäufe.
Wells Fargo: Gewinnschub zum Jahresende
Einnahmen aus dem Verkauf von Geschäftsaktivitäten haben der amerikanischen Großbank Wells Fargo in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres zu einem Gewinnschub verholfen. Der viertgrößte Finanzkonzern der USA erzielte im vierten Quartal einen Überschuss von 5,8 Mrd. Dollar (rund 5,1 Mrd. Euro) nach 3,09 Mrd. Dollar vor Jahresfrist, wie Wells Fargo mitteilte.
Wells Fargo hatte im vergangenen Jahr seine Asset-Management- und Corporate-Trust-Geschäfte verkauft. Dies schob die Gewinne im Quartal um 943 Mio. Dollar an.
JP Morgan: Einahmen stagnieren
Der US-Bankenprimus JP Morgan hat im Schlussquartal 14 Prozent weniger Gewinn erzielt. JP Morgan erwirtschaftete von Oktober bis Dezember 2021 nach eigenen Angaben einen Gewinn von 10,4 Mrd. Dollar (rund 9,1 Mrd. Euro), nach 12,1 Mrd. Dollar vor Jahresfrist. Während das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen florierte, entwickelte sich insbesondere das Handelsgeschäft im Schlussquartal schwächer.
Amerikanische Großbanken profitierten zuletzt auch von gestiegenen Konsumausgaben der Verbraucher. "Die Wirtschaft entwickelt sich weiterhin recht gut, trotz des Gegenwinds durch die Omikron-Variante, Inflation und Engpässen in der Lieferkette", sagte Jamie Dimon, Vorstandschef von JP Morgan. Die Kreditqualität sei weiterhin gut und die Nachfrage nach Darlehen sei gestiegen.
Die Bank löste 1,8 Mrd. Dollar an Rückstellungen für faule Kredite auf, die sie wegen der Corona-Krise gebildet hatte. Die Einnahmen von JP Morgan stagnierten nahezu bei 30,3 Mrd. Dollar.
Citigroup: Gewinnrückgang trotz Investment-Zuwächsen
Der Gewinn der Citigroup ist in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres um mehr als ein Viertel eingebrochen. Starke Zuwächse im Investmentbanking sorgten aber dafür, dass die Bank im vierten Quartal dennoch mehr verdiente als Analysten ihr zugetraut hatten.
Laut Mitteilung erzielte der Finanzkonzern im Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 einen Gewinn von 3,2 Mrd. Dollar (rund 2,8 Mrd. Euro) - ein Rückgang von 26 Prozent binnen Jahresfrist.
Citigroup hatte zuletzt mit höheren Kosten zu kämpfen im Zusammenhang mit der Behebung von Schwachstellen, die die Aufseher bei den Kontrollsystemen des Instituts ausgemacht hatten. Die Bank hat unter der Führung von Konzernchefin Jane Fraser einen Umbau eingeleitet und trennt sich von Privatkunden-Sparten außerhalb der USA. So hatte Citigroup zuvor mitgeteilt, sein Privatkundengeschäft in Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam für 3,7 Mrd. Dollar an den in Singapur ansässigen Rivalen United Overseas Bank zu verkaufen.