JP Morgan kündigt Offensive im deutschen Geschäft mit hochvermögenden Kunden an

Die US-Bank strebt hierzulande die Marktführerschaft im UHNWI-Segment an. Bei der geplanten Expansion setzt das Institut auf organisches Wachstum.
Håkan Strängh | Foto: J.P. Morgan Private Bank
Håkan Strängh | Foto: J.P. Morgan Private Bank

JP Morgan hat im Geschäft mit hochvermögenden Privatkunden vor, zur größten Bank in diesem Segment hierzulande zu werden. Dieses Ziel nennt Håkan Strängh, Leiter der Private Bank von JP Morgan in Deutschland, im Interview mit dem Handelsblatt am Donnerstag.


 "Wir haben uns das Ziel gesetzt, zur größten deutschen Bank in diesem Segment zu werden", sagte Strängh der Zeitung.

Als Zielgruppe definiert die Bank die sogenannten Ultra High Net Worth Individuals, kurz UHNWI: Hochvermögende Privatpersonen, die über liquides Vermögen von mindestens 100 Mio. Euro verfügen.

Damit positioniert sich die Bank noch etwas ambitionierter als die meisten ihrer Peers, die das UHNWI-Segment ab einem investierbaren Vermögen von mindestens 30 Mio. Dollar einstufen.

Organisches Wachstum

Sein Ziel will Strängh dabei nicht über Zukäufe, sondern organisch erreichen. "Das ist der einzige Weg, unser Ziel zu erreichen", sagte er im Interview. Derzeit arbeiten bei JP Morgan neun Kundenbetreuer für die Privatbank, sowie vier Portfoliomanager.

Recruiting als Herausforderung

Was das Recruiting betrifft, so sieht Strängh die größte Herausforderung darin, entsprechend qualifiziertes Personal zu verpflichten.


 "Wir können bei der Qualität keine Kompromisse machen." Er gehe davon aus, dass sich die Zahl der Betreuer auf Sicht der kommenden fünf Jahre etwa verdoppeln werde. Bei den beschäftigten Portfoliomanagern erwartet er einen Zuwachs um weitere sechs bis acht Personen, führte er im Gespräch mit der Zeitung aus.

2021 für JP Morgan Private Bank in Deutschland bestes Jahr seit 2016

2021 sei für die deutsche Privatbank von JP Morgan das beste Jahr seit 2016, sagte Strängh. Um das Ziel auf Sicht der nächsten fünf bis sechs Jahre zu erreichen, sei es erforderlich, ein durchschnittliches jährliches Wachstum bei verwalteten Vermögen und Erträgen von etwa 20 Prozent zu generieren.

Strängh ist seit April 2009 Managing Director und Leiter der Private Bank von J.P. Morgan für Deutschland. Bevor er zu JP Morgan kam, war der gebürtige Schwede 16 Jahre als Senior Private Banker bei Goldman Sachs in Frankfurt beschäftigt, wo er über neun Jahre den Bereich für die Betreuung größerer Privatvermögen aufbaute.

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