Die Commerzbank setzt weiterhin auf das kostenlose Girokonto, um neue Kunden zu gewinnen. Ende vergangenen Jahres verbündete sie sich dazu mit der Deutschen Bahn.
Eigentlich hatte Deutschlands zweitgrößte Geschäftsbank das kostenlose Girokonto samt 50 Euro Startkapital, mit dem das Institut jahrelang auf Kundenfang ging, im vergangenen Jahr in die Nische verbannt.
Es passte nicht mehr zur Strategie des neuen CEO Manfred Knof, der die Parole ausgab, nur noch profitabel, aber nicht mehr um jeden Preis zu wachsen. Auch Kundenverluste wollte man in Kauf nehmen.
Knof schwört Commerzbank-Aktionäre auf seinen Kurs ein
Wie ein Deja-vu aus früheren Zeiten mutete daher eine Werbung der Deutschen Bahn an, die Anfang Dezember an Teilnehmer des Bahnbonusprogramms verschickt wurde.
Darin warb die Commerzbank für ihr kostenloses Girokonto - inklusive 50 Euro Startguthaben, 2000 Bahnbonuspunkte gab es bei Eröffnung noch obendrauf.
"Eines unserer Ziele ist nach wie vor, neue Kunden zu gewinnen. Die langjährige und erfolgreiche Kooperation mit der Deutschen Bahn unterstützt uns bei der Gewinnung werthaltiger Kundenbeziehungen", sagte Commerzbank-Sprecher Gunnar Meyer FinanzBusiness auf Anfrage.
Dabei verärgerte die Commerzbank im vergangenen Jahr viele Kunden, die nach ähnlichen Werbeaktionen des Instituts ein Konto eröffnet haben. Das ursprünglich kostenlose Girokonto wird seit dem vergangenen Frühjahr bepreist - und zwar bei allen Kunden, die nach dem Oktober 2020 ein kostenloses Girokonto bei der Bank eröffnet hatten.
Commerzbank bietet auch weiterhin ein kostenloses Girokonto an
Kostenlos ist fürderhin nur eine stark abgespeckte digitale Form des Commerzbank-Girokontos, das zudem einen monatlichen Geldeingang von 700 Euro erfordert. Dieses Modell steht auch im Mittelpunkt der jüngsten Werbekampampagne.
Mit dieser konnte die Partnerschaft mit der Deutschen Bahn weiter erfolgreich ausgebaut werden, so Meyer. Wie viele Neukunden die Commerzbank aber mit der Aktion gewonnen werden konnten, ließ er offen.