Morgan Stanley meldet Gewinnsprung im Europageschäft

Der in Frankfurt angesiedelte Kontinentalableger der US-Großbank baut auch das deutsche Bondgeschäft aus und sucht nach Fixed-Income-Experten, sagte Oliver Behrens, CEO der Morgan Stanley SE, der "Börsen-Zeitung".
Blick auf den Frankfurter Omniturm (Mitte), dem Sitz von Morgan Stanley in Frankfurt | Foto: picture alliance / greatif | Florian Gaul
Blick auf den Frankfurter Omniturm (Mitte), dem Sitz von Morgan Stanley in Frankfurt | Foto: picture alliance / greatif | Florian Gaul

Die Morgan Stanley SE, in der die US-Großbank ihr Geschäft in Kontinentaleuropa gebündelt hat, verzeichnet starkes Wachstum. Das sagte der CEO der Morgan Stanley SE, Oliver Behrens, der "Börsen-Zeitung".

So sei der Gewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 250 Prozent gestiegen. Zum zweiten Quartal diesen Jahres ergebe sich ein Gewinnplus von 19 Prozent, zitiert die Zeitung Behrens, der allerdings keine absoluten Zahlen nannte. Dabei habe das Institut auch vom Brexit profitiert.

Und für den Frankfurter Statthalter der US-Bank ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. "Auch wenn es sich abzeichnet, dass dieses Jahr ein sehr gutes wird, kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, dass es im nächsten Jahr so weitergehen wird und wahrscheinlich auch darüber hinaus", sagte Behrens.

Potential sieht Morgan Stanley hierzulande im Bond-Markt, in dem das US-Institut direkt mit der Deutschen Bank konkurriert.

"Infolge der Pandemie hat sich der Markt im vergangenen Jahr verändert", unterstreicht der CEO mit Blick auf die deutlich gestiegenen Neuemissionsvolumina des öffentlichen Sektors zur Finanzierung der Konjunkturpakete. Aber auch Unternehmen hätten die Gelegenheit genutzt,, sich nach den Stabilisierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) günstig am Kapitalmarkt zu refinanzieren.

"Hier besteht ein großer Bedarf an der aktiven Bereitstellung von Liquidität durch Wertpapierhändler als Marketmaker, den wir gerne wahrnehmen", sagte Behrens der Zeitung.

Er sagt auch voraus, dass ob der gestiegenen Marktvolumina der Handel in Staatsanleihen größere Bedeutung erlangen werden, wie auch andere Bond-Märkte stark gewachsen seien. "Damit verbunden sind auch die jeweiligen Derivatemärkte. Sie profitieren von diesem Wachstum, da die Risiken in den jeweiligen Portfolien gesteuert werden müssen", zitiert die "Börsen-Zeitung" Behrens.

Daher habe die EU-Einheit von Morgan Stanley in Frankfurt Experten für das Fixed-Income-Geschäft sowohl in der Distribution als auch im Handel eingestellt und plane einen weiteren Aufbau. Insgesamt habe sich die Zahl der Beschäftigten im Frankfurter "Omniturm" in den vergangenen zwei Jahren auf 400 verdoppelt.

Personal zu finden fällt dem US-Institut offenbar nicht schwer. Laut Behrens hat die Morgan Stanley SE etwa die Hälfte der Neuzugänge innerhalb des Konzerns und die andere Hälfte im Markt rekrutiert. "Banken, die aufbauen, werden von den Mitarbeitern positiv wahrgenommen, auch in anderen Häusern. Das hilft uns bei der Suche nach den besten Köpfen", sagte er im Interview.

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