Mark Branson hat seinen ersten Arbeitstag bei der BaFin

Der ehemalige Chef der schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma will nach dem Wirecard-Skandal, der Felix Hufeld sein Amt gekostet hat, eine Aufsicht von "Weltklasse" schaffen.
Der neue BaFin-Präsident Mark Branson. | Foto: picture alliance/KEYSTONE | PETER KLAUNZER
Der neue BaFin-Präsident Mark Branson. | Foto: picture alliance/KEYSTONE | PETER KLAUNZER
Reuters

Der neue BaFin-Chef Mark Branson hat sein Amt am Montag offiziell angetreten. "Aufseher sein ist nicht nur Beruf, sondern auch Berufung", sagte der gebürtige Brite, der zuletzt sieben Jahre lang die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma geleitet hat, am Montag laut Mitteilung der BaFin.

Sein Dienstsitz bei der deutschen Finanzaufsichtsbehörde werde Bonn sein. Der 52-Jährige übernehme den Posten von Felix Hufeld, der am Ende über den Wirecard-Finanzskandal stolperte.

Felix Hufeld folgte stets dem Protokoll 

Branson kennt auch die Perspektive der Banken gut, hat jahrelang für die Schweizer Geldhäuser Credit Suisse und UBS gearbeitet. Die BaFin solle eine Aufsichtsbehörde von Weltklasse werden, bekräftigte Branson. Sie stand in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik. Vor allem im milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal wird ihr weitgehendes Versagen vorgeworfen.

"Mir ist bewusst, dass die Erwartungen an die BaFin zu Recht sehr hoch sind." Dieser öffentliche Druck eröffne Chancen, Veränderungen in der BaFin durchzubringen, die sonst länger gedauert hätten.

Der strengste Aufseher der Schweiz 

Das Bundesfinanzministerium hatte im Februar ein Sieben-Punkte-Plan vorgestellt, um eine aktivere Finanzaufsicht in Deutschland zu bekommen - mit mehr Befugnissen und Eingriffsrechten der BaFin. Verantwortlichkeiten sollen klarer zugeteilt und die Behörde mit modernerer Technologie ausgestattet werden. Die Aufsicht solle künftig für alle Geschäftsbereiche eines Konzerns zuständig sein - im Fall Wirecard war es nur die Banktochter des früheren Dax-Unternehmens.

Forensisch geschulte Taskforce

Bei Verdachtsfällen soll die BaFin mit einer "forensisch geschulten Taskforce" in Eigenregie eingreifen - mit Durchsuchungen und gezielten Befragungen. Für eine bessere Bilanzkontrolle werden eigene Wirtschaftsprüfer gesucht. Auch hier soll die BaFin mehr alleine machen - und damit wirksamer agieren als bisher im zweistufigen System mit der privatwirtschaftlichen Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung.

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