US-Banken legen mit Zweitquartalszahlen die Hürde hoch

Die Ergebnisse befeuerten auch Auflösungen von Rückstellungen, die für die Folgen der Corona-Pandemie gebildet wurden. Auch die wirtschaftliche Erholung nach dem Covid-Jahr hilft.
Die Wall Street. | Foto: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx
Die Wall Street. | Foto: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx
dpa

Der US-Finanzriese Citigroup hat im zweiten Quartal wegen stark gesunkener Kapitalpuffer für ausfallbedrohte Kredite wieder deutlich besser verdient. Im Vierteljahr bis Ende Juni schrieb die Bank unterm Strich einen Gewinn von 6,2 Mrd. Dollar (5,2 Mrd. Euro), wie sie mitteilte.



Damit schnitt die Citigroup besser als von Experten erwartet ab. "Das Tempo der weltweiten wirtschaftlichen Erholung übertrifft unsere Erwartungen", sagte Citi-Vorstandschefin Jane Fraser. Das Geschäftsklima und das Verbrauchervertrauen seien im Aufschwung.

Vor einem Jahr, als die Pandemie die Weltwirtschaft fest im Griff hatte, hatte sich die Bankenbranche noch für das Schlimmste gewappnet. Hohe Rückstellungen wegen einer befürchteten Welle an Kreditausfällen in der Corona-Krise ließen das Quartalsergebnis der Citigroup damals auf 1,1 Mrd. Dollar einbrechen.

Verbesserte Aussichten

Doch ein anhaltender Konjunkturabsturz konnte dank enormer Staatshilfen abgewendet werden. Inzwischen sind die Aussichten schon wieder viel besser. Die Citigroup konnte ihre Risikovorsorge verringern und löste im jüngsten Quartal Rückstellungen von 2,4 Mrd. Dollar auf. Von diesem Effekt profitierte die Bilanz.

Das Tagesgeschäft lief indes nicht besonders rund. Insgesamt gingen die konzernweiten Erträge um zwölf Prozent auf 17,5 Mrd. Dollar zurück. Das Kreditkartengeschäft schwächelte weiter. Zudem belasteten niedrige Zinseinkünfte, ein Einbruch im Handelsgeschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und steigende Ausgaben das Geldhaus.

Die Bank of America steigerte den Quartalsgewinn ebenfalls kräftig. Der Überschuss fiel mit 9,2 Mrd. Dollar (7,8 Mrd. Euro) mehr als zweieinhalb Mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor, wie der Finanzkonzern mitteilte. Hier ließ neben dem Abbau der Risikovorsorge auch ein positiver Steuereffekt das Ergebnis kräftig steigen. Die Erträge sanken hingegen um vier Prozent auf 21,5 Mrd. Dollar.

Auflösung von Rückstellungen

Der US-Kreditriese Wells Fargo verdiente in den drei Monaten bis Ende Juni nach eigenen Angaben 6,0 Mrd. Dollar (5,1 Mrd. Euro). Vor einem Jahr hatten hohe Rückstellungen für drohende Kreditausfälle in der Corona-Pandemie noch einen Verlust von 3,8 Mrd. Dollar verursacht. Nun löste auch Wells Fargo einen wesentlichen Teil davon wieder auf, was das Quartalsergebnis kräftig steigen ließ.

Die Deutsche Bank wird ihre Quartalszahlen am 28. Juli veröffentlichen. Eine Woche später, am 4. August, folgt die Commerzbank.

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