Sparkassen rufen beim Dienstleister DSV weniger Services ab
Der Umsatz des Deutschen Sparkassenverlags ist im vergangenen Jahr um 12,5 Prozent gesunken. Neue Payment-Services und kommunale Kunden sollen nun dabei helfen, die entstandene Lücke wieder auszugleichen.
Der Deutsche Sparkassenverlag hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Umsatz gemacht und auch weniger verdient. Michael Stollarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe, will die Verluste nicht kleinreden – ist dabei allerdings überzeugt, dass er ohnehin nur bedingt etwas gegen den Auslöser habe tun können. Schuld sei die Corona-Pandemie, sagt er.
"Die Zurückhaltung der Sparkassen unter schwierigen Marktbedingungen wirkt sich unmittelbar auf uns als zentralen Dienstleister aus", wird er in einer Mitteilung zur Bilanz 2020 zitiert. Stollarz betont zugleich: "Wir steuern dem mit konsequentem Kostenmanagement entgegen und optimieren aktuell unser Produkt- und Dienstleistungsportfolio."
Geschäftsbetrieb unter Druck
Rückläufig zeigte sich das Geschäft insbesondere in den Segmenten Payment und Geschäftsbetrieb, die zusammen für rund 80 Prozent des Umsatzes der DSV-Gruppe stehen. Mit Payment-Dienstleistungen setzte das Unternehmen 108,2 Mio. Euro um – nach 113,9 Mio. Euro im Jahr zuvor.
Die Einnahmen im Bereich Geschäftsbetrieb sackten sogar regelrecht ab: Hier wurden noch 108,7 Mio. Euro verbucht, 24,1 Mio. Euro weniger als 2019. Insgesamt reduzierten sich die Umsatzerlöse um 12,5 Prozent auf 291,5 Mio. Euro.
Dass der Jahresüberschuss dennoch lediglich rund 1 Mio. Euro niedriger lag als 2019 - bei 8,3 Mio. Euro - , erklärt Stollarz unter Verweis auf das aus seiner Sicht immer wichtiger werdende Finanzergebnis. Kritisch sei die Lage nicht, betont er. "Die DSV-Gesellschafter – regionale Sparkassenverbände und Landesbanken – sind zugleich unsere Kunden. Und für sie möchten wir in erster Linie auskömmlich wirtschaften und nicht Gewinne maximieren."
Welche Maßnahmen dabei helfen sollen, dass die Situation auch in Zukunft auskömmlich bleibt:
Zielgruppe Kommunen. Das Online-Zugangsgesetz (OZG) verpflichtet Kommunen, bis Ende 2022 einen Teil ihrer Verwaltungsleistungen zu digitalisieren – die S-Public Services springt ihnen bei, wird zum Kompetenzcenter für E-Government, E-Mobility und Nachhaltigkeit umgebaut. Aktuell hat die DSV-Gruppe 2.700 kommunale Kunden, 2.400 davon sind Payment-Kunden. Rund 500 Kommunen und kommunale Rechenzentren kamen im vergangenen Jahr neu hinzu.
Apple Pay mit Girocard. Kunden von Sparkassen können seit Sommer 2020 für das Bezahlen per Apple Pay auch die Girocard nutzen. Die DSV-Gruppe hat das Projekt verantwortet und arbeitet bereits an einer Erweiterung: Ab Jahresmitte 2021 soll der Einsatz der Girocard über Apple Pay auch im E-Commerce möglich sein.
Mobile Payment für KMU. Die im April vorgestellte App "Sparkasse POS" (S-POS) soll kleine und mittelständische Unternehmen in die Lage versetzen, bargeldlose Zahlungen ortsunabhängig anzunehmen – ohne zusätzliche Hardware anschaffen zu müssen, sondern unkompliziert per Handy (Android). S-POS sei die erste Akzeptanz-App im deutschen Markt, die auch Zahlungen mit der Girocard akzeptiere, heißt es. Die DSV-Gruppe rechnet dafür in den kommenden Jahren mit einer deutlich steigenden Nachfrage.
Beteiligung an Payone. Im Zuge der Übernahme des Zahlungsdienstleisters Payone durch Ingenico und später Wordline hat die DSV-Gruppe ihre Beteiligung zwar auf 40 Prozent reduziert, kann am Wachstum des Unternehmens jedoch weiter teilhaben. Triebfeder bleibt die Digitalisierung im Einzelhandel: Der S-Händlerservice der Payone nahm im Jahr 2020 und im ersten Quartal 2021 insgesamt 500 neue Kunden auf, Payone selbst gewann zudem mehrere Großkunden (u.a. den Bekleidungshersteller Olymp und den ADAC).
Mehrwert-Dienste. Die DSV-Gruppe bringt weitere Zusatzleistungen, mit denen Sparkassen ihre Kunden bei der Stange halten, kommen vielfach von der DSV-Gruppe Mehrwert-Dienste. Die DSV-Gruppe investiert zudem in die Entwicklung von Zusatzleistungen für Sparkassenkunden. Vor knapp einem Jahr etwa brachte sie die App S-Trust an den Start, einen Passwort- und Dokumentenservice; 30 Prozent des Geschäftsvolumens der Sparkassen habe man bereits gewissen, so das Unternehmen – auf dieser Linie soll es weitergehen.
Die Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg stimmte dem Verschmelzungsvertrag mit der Frankfurter Volksbank zu. Damit ist die Fusion endgültig beschlossen.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Bernd Förtsch hat seine anhaltende Kritik an Aufsichtsratschef Martin Korbmacher bekräftigt. So fordert Förtsch erneut, dass dieser seinen Vorsitz abgibt.
Die Sparkasse muss aufgrund richterlicher Anordnung ein Konto für die Partei führen. Das tut sie auch - und fühlt sich bei ihrem Widerstand von der Justiz ausgebremst, so ein Institutssprecher.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Ein neues Produkt soll Finanzinstituten einen direkten Zugang zur Blockchain-Infrastruktur von Swiat ermöglichen. Bei Swiat rechnet man bis 2030 mit einem Wachstum digitaler Assets von 60 Prozent.
Das Kreditgeschäft nahm im Mai nur wenig Fahrt auf. Lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite an Unternehmen und Privatleute wurden vergeben. Nun hoffen die Institute auf den Effekt der gesenkten Leitzinsen.