Nicht mal ein Jahr war Roland Boekhout im Vorstand der Commerzbank für das Firmenkundengeschäft zuständig. Doch zumindest finanziell hat sich die Zeit für den Ex-ING-Banker gelohnt.
Der Niederländer verdiente im zurückliegenden Jahr bei Deutschlands zweitgrößter Geschäftsbank 1,98 Mio. Euro. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht der Bank hervor.
Wechsel teuer belohnt
Zwar belief sich Boekhouts Grundgehalt wie auch das von vielen seiner Vorstandskollegen auf lediglich 990.000 Euro. Allerdings erhielt er allein 250.000 Euro, um von der ING zur Commerzbank zu wechseln.
Zudem kompensierte das deutsche Institut auch Aktienoptionen seines alten Arbeitgebers, die nach seinem Wechsel zur Commerzbank verfielen. Zusammen mit der Abfindung summierten sich die außerordentlichen Bezüge Boekhouts auf 855.000 Euro.
Unterschiedliche Auffassungen
Der niederländische Banker kündigte im November an, die Commerzbank wieder verlassen zu wollen. Er wurde auch als Nachfolger von CEO Martin Zielke gehandelt. Ursächlich für seinen Abgang waren aber unterschiedliche Auffassungen von ihm und dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Jörg Vetter. Ihm folgte zu Jahresbeginn Michael Kotzbauer.
Roland Boekhout verlässt die Commerzbank
Michael Kotzbauer folgt Roland Boekhout als Firmenkunden-Vorstand der Commerzbank
Der ebenfalls zum Jahresende ausgeschiedene Vorstandsvorsitzende Martin Zielke verdiente im zurückliegenden Jahr 1,83 Mio. Euro und damit deutlich weniger als die 2,65 Mio. Euro im Jahr zuvor.
Vorstandsvergütungen sinken
Insgesamt ließ sich die Commerzbank 2020 ihre zehn Vorstände 9,52 Mio. Euro kosten, weniger als die 12,15 Mio. Euro in 2019. Die Commerzbank hatte 2020 erstmals nach vielen Jahren wieder einen Milliardenverlust geschrieben. Ursächlich waren Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten, aber auch sinkende Erträge.
Commerzbank büßt 2020 kräftig Erträge ein