Verdi macht Druck für Deutsche-Bank-Beschäftigte in Call-Centern

Kundgebungen sind für die zweite Wochenhälfte in Essen und Berlin geplant. Neue Gesprächstermine gebe es nicht, sagte Verdi-Verhandlungsführer Roman Eberle am Mittwoch.
Christoph Schmitz. Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi | Foto: Verdi / Kay Herschelmann
Christoph Schmitz. Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi | Foto: Verdi / Kay Herschelmann
DPA, Erhard Krasny

Im Tarifkonflikt um die Beschäftigten der Deutschen Bank in Call-Centern erhöht Verdi den Druck. An den Standorten der DB Direkt in Essen und Berlin rief sie zu Kundgebungen auf, wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte.

Geplant sei eine Kundgebung am Donnerstagmittag am Bismarckplatz in Essen sowie ein Autokorso am Freitagnachmittag in Berlin ab dem Brandenburger Tor mit folgender Abschlusskundgebung. In dem zähen Konflikt zwischen Verdi und der Bank gibt es seit Ende Januar unbefristete Streiks.

Die Deutsche Bank verweigere den Beschäftigten in den ausgliederten Call-Centern eine faire Lohnerhöhung und ein 13. Monatsgehalt, kritisierte das für den Fachbereich Finanzdienstleistungen zuständige Verdi-Vorstandsmitglied Christoph Schmitz am Mittwoch. "Gleichzeitig wurden die Einkommen der Investmentbanker im letzten Jahr überdurchschnittlich angehoben und die Deutsche Bank beschäftigt jetzt 684 Einkommensmillionäre", so Schmitz weiter.

Deutsche Bank zahlt Investmentbankern 274 Millionen Euro mehr an Boni in 2020

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen für die etwa 650 Beschäftigten sechs Prozent mehr Gehalt rückwirkend ab dem 1. April 2020, mindestens aber 150 Euro. Zudem will die Gewerkschaft eine Wahloption zwischen Geld und Freizeit sowie die Einführung eines 13. Monatsgehaltes durchsetzen.

Keine neuen Gesprächstermine

Der Arbeitgeber hat Verdi zufolge bisher 1,5 Prozent mehr Geld ab November 2020 und ein weiteres Plus von 1,5 Prozent ab Januar 2022 angeboten. Neue Gesprächstermine gebe es nicht, sagte Verdi-Verhandlungsführer Roman Eberle am Mittwoch.

Zu den Aufgaben der DB Direkt zählt neben dem Kundendienst am Telefon auch der Direktvertrieb ausgewählter Bankprodukte.

Bei der digitalen Bilanzpressekonferenz der Bank Anfang Februar hatte Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing den Streik mit folgenden Worten kommentiert: "Wir müssen darüber möglichst schnell hinweg kommen." Zugleich betonte Sewing damals aber auch: "Die Bank hat ein sehr faires Angebot gemacht."

"Die Bank hat ein sehr faires Angebot gemacht", sagt Christian Sewing

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