Postbank entscheidet sich beim Filialnetz für eine Strategie der kleinen Schritte

Lars Stoy, Leiter des Privatkundengeschäfts, hält den Abbau von Standorten für richtig, will aber langsam vorgehen, sagt er der Börsen-Zeitung. Im Vertrieb setzt er auf Vielfalt, Filialen inklusive.
Lars Stoy, Vertriebsvorstand bei der Postbank. | Foto: picture alliance/dpa/Postbank | Postbank
Lars Stoy, Vertriebsvorstand bei der Postbank. | Foto: picture alliance/dpa/Postbank | Postbank

Rund 800 Standorte hat die Postbank heute, doch es werden sukzessive weniger – allein in den kommenden beiden Jahren will das Institut jeweils 50 Standorte aufgeben.

Filialnetz der Deutschen Bank schrumpft in den kommenden zwei Jahren weiter

Dass es langfristig noch weiter runtergehen wird, daran lässt Lars Stoy, Leiter des Privatkundengeschäfts, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung keinen Zweifel. Er sagt aber auch: "Evolution ist in diesem Punkt ... zielführender als Revolution." Zumindest mittelfristig blieben Filialen im Vertrieb weiterhin wichtig - wenn sie denn richtig geführt und als Vertriebsstelle begriffen würden.

Coronakosten im zweistelligen Millionenbereich

Dieser Strategie folgend hatte die Postbank während des ersten Lockdowns im Frühjahr alle Filialen offengehalten. Ob das im Rückblick eher ein Vor- oder ein Nachteil war, darauf wollte sich Stoy im Gespräch nicht festlegen. "Ein Differenzierungsmerkmal ist es jedenfalls allemal", sagte er, wenn auch ein teures. Stoy zufolge summieren sich die Kosten für Schutzmaßnahmen und Spezialreinigungen in den Filialen mittlerweile auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.

Wie es der Postbank dabei wirtschaftlich geht, darauf geht Stoy im Gespräch nur bedingt ein. Auch Themen wie die Integration der Postbank in die Deutsche Bank oder der geplante Abbau von Arbeitsplätzen kommen nicht vor - Stoy konzentriert sich auf die Wachstumsfelder des Coronajahres. "Zum Glück sind wir relativ breit aufgestellt im Vertrieb", betonte er.

Integration der Postbank kostet weitere 350 Arbeitsplätze 

Neugeschäft bei Ratenkrediten wächst

Während des ersten Lockdowns sei das Neugeschäft bei Ratenkrediten von etwa 40 Prozent auf gut 50 Prozent gestiegen, außerdem habe das Baufinanzierungsgeschäft weiter zugelegt, laut Stoy vor allem aufgrund des analogen und digitalen Direktvertriebs.

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