Filialnetz der Deutschen Bank schrumpft in den kommenden zwei Jahren weiter

Deutsche-Bank- und Postbankfilialen sollen aufgegeben werden, kündigte der Vize-Chef des Instituts, Karl von Rohr, in einem Interview an.
Eine Filiale der Postbank. | Foto: picture alliance/dpa | Horst Galuschka
Eine Filiale der Postbank. | Foto: picture alliance/dpa | Horst Galuschka

Die Deutsche Bank wird ihr Filialnetz weiter ausdünnen. Dies kündigte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Instituts, Karl von Rohr, in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" an.

"Wir werden, wie bereits angekündigt, etwa 100 Deutsche-Bank-Filialen schließen. Darüber hinaus wollen wir in den kommenden beiden Jahren jeweils etwa 50 Postbank-Standorte aufgeben. Insgesamt schrumpft unser Filialnetz in Deutschland bis Ende 2022 also um weitere 200 Zweigstellen", sagt von Rohr in dem Interview.

Die Deutsche Bank ist bundesweit an rund 500, die Postbank an weiteren 800 Standorten vertreten.

Beratung nicht nur in der Filiale

Die Corona-Krise habe noch einmal gezeigt, dass Beratung nicht allein in der Filiale, sondern auch telefonisch oder digital stattfinden könne, so von Rohr, der in Deutschlands größter Geschäftsbank unter anderem für das Privatkundengeschäft zuständig ist, in dem Interview.

"Dennoch werden wir auch künftig mit Filialen in ganz Deutschland für unsere Kunden gut zu erreichen sein. Zukünftig sind neben den klassischen Filialen auch reine Beratungsstandorte denkbar, die nicht so zentral gelegen sein müssen", so von Rohr weiter.

Zwei-Marken-Strategie

Eine Zusammenlegung der Deutschen Bank und der Postbank werde es aber nicht geben. Das Institut werde an einer Zwei-Marken-Strategie festhalten, so der Vorstand.  Allerdings werden die beiden Marken künftig noch enger kooperieren. Sobald es technisch machbar ist, sollen an jedem Schalter alltägliche Finanzgeschäfte für beide Kundengruppen möglich sein, kündigte er an.

Erst gestern hatte die Deutsche Bank angekündigt, dass im Zuge der Verschmelzung der Postbank auf das Institut in den kommenden zwei Jahren in den Bereichen Kundenmanagement, Produktmanagement und Betriebsorganisation (COO) auf insgesamt rund 350 Vollzeitstellen abgebaut werden sollen. Im Zuge ihrer im vergangenen Jahr angestoßenen Restrukturierung will die Deutsche Bank etwa 18.000 Stellen abbauen.

Integration der Postbank kostet weitere 350 Arbeitsplätze 

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