"Wir wollen Kredite nicht nur auf unser eigenes Buch nehmen", kündigt Helaba-Chef an

Die Helaba wird künftig Kreditrisiken vermehrt über Syndizierungen weiterreichen oder bündeln, stellt der seit Juni amtierende Vorstandsvorsitzende Thomas Groß in einem Interview in Aussicht. Für einzelne Geschäftsfelder nennt Groß Wachstumsziele.
Foto: picture alliance/dpa
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Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) will Kreditrisiken künftig vermehrt auslagern, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Groß im Interview mit der Börsen-Zeitung.

 "Wir wollen Kredite nicht nur auf unser eigenes Buch nehmen, sondern diese stärker entweder über eine Syndizierung weitergeben oder diese bündeln und damit etwa über Fonds Investitionsmöglichkeiten für Versicherer, Pensionskasse oder Sparkassen schaffen", so der Vorstandsvorsitzende wörtlich.

Dieser Schritt sei im Einklang mit Vorgaben aus Basel IV, welche langfristiges Kreditgeschäft, das in der Bilanz liegt, stärker mit Risikoaktiva belegen. Allerdings will die Helaba laut Groß "in der Regel einen deutlich zweistelligen Prozentsatz" in den Büchern belassen, um deutlich zu machen, dass die Bank "auch zu diesen Risiken steht". Mit Blick auf die Risikolage sei das Bild zunehmend "sehr heterogen". Zu nennenswerten Ausfällen sei es bisher nicht gekommen.

Langfristig Gleichgewicht zwischen Zins- und Nichtzinserträgen angestrebt

Langfristig strebe die Helaba ein Gleichgewicht zwischen Zins- und Nichtzinserträgen an, schreibt die Börsen-Zeitung weiter. Im Geschäftsfeld Transaktionsabwicklung und Cash-Management sei das Ziel, die jährliche Wachstumsrate von etwa 5 Prozent bis 8 Prozent in den zweistelligen Bereich auszubauen. Der Provisionsüberschuss solle insgesamt in einem ersten Schritt auf jährlich 500 Mio. Euro steigen.

IT-Investitionen über mehrere Jahre im dreistelligen Millionenbereich

Mit Blick auf die anstehenden Investitionen in die IT geht Groß davon aus, dass die Modernisierung des Kernbankensystems und andere Digitalisierungsvorhaben in den kommenden drei bis fünf Jahren jeweils eine dreistellige Millionensumme ausmachen werden.

Zusammenarbeit mit der Deka müsste in Form einer Fusion kommen

Offen ist Groß für das Ausloten von Möglichkeiten der Kooperation mit der Deka. Man müsste in diesem Fall die Chance nutzen, "die Infrastrukturbasis zu reduzieren", um "möglichst die Erträge, nicht aber die Kosten zu addieren", so der Banker im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Neuer Helaba-Vorstand offen für eine Fusion mit der Deka

Brexit im Blick


Zur Brexit-Thematik merkt Groß an, dass die Helaba bereits vor zwei Jahren begonnen habe, das Neugeschäft in Großbritannien selektiver zu gestalten, gerade in langlaufenden Finanzierungen. Wir wollen aber in UK bleiben, ergänzt Groß.


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