Frankfurt hat offenbar gute Chancen auf EU-Geldwäsche-Behörde
Die Bundesregierung rechnet sich gute Chancen aus, die neue EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche (AMLA) nach Deutschland zu holen. ”Wir sind zuversichtlich, dass wir gut im Rennen liegen”, hieß es aus Kreisen des FDP-geführten Bundesfinanzministeriums. Allerdings sei die Konkurrenz hart, Frankfurt am Main als deutsche Bewerberstadt habe aber viel zu bieten.
Viele andere Städte hatten sich beworben
Um den Sitz der Behörde bewerben sich auch Paris, Madrid, Mailand, Brüssel, Dublin, Wien, Riga und Vilnius. Die Behörde, die voraussichtlich zunächst bis zu 500 Mitarbeiter haben wird, soll europaweit rund 200 Unternehmen direkt überprüfen, vor allem Banken und Finanzdienstleister. Sie soll auch Empfehlungen für nationale Behörden ausarbeiten.
Über den Standort wird ein gemeinsamer Ausschuss von Europäischem Parlament und Rat im Februar entscheiden. Am kommenden Dienstag findet eine Anhörung der Bewerber statt. Bundesfinanzminister Christian Lindner solle dabei vor Ort für Frankfurt werben, hieß es in seinem Ministerium.
Bewerbung im November offiziell eingereicht
Im November war die offizielle Bewerbung eingereicht worden. Die Main-Metropole sei bereits der größte Finanzplatz in der EU und Hauptsitz der Europäischen Zentralbank, argumentierte man damals.
Geldwäsche ist in Deutschland allerdings verbreiteter als in vielen anderen Staaten. Ein internationales Expertengremium hatte Deutschland im Sommer 2022 zwar Fortschritte attestiert, sieht aber weiterhin Handlungsbedarf. Vor allem an einer effektiven Strafverfolgung hapert es demnach.