Andrea Enria warnt Banken vor zu viel Abhängigkeit von der Geldpolitik

Für verbesserte Eigenkapitalrenditen sind seiner Meinung nach die Institute selbst verantwortlich. Enria forderte die Banken auf, ihre strukturellen Themen anzugehen.
Andrea Enria, Chef der EZB-Bankenaufsicht | Foto: picture alliance/EPA-EFE | ARMANDO BABANI
Andrea Enria, Chef der EZB-Bankenaufsicht | Foto: picture alliance/EPA-EFE | ARMANDO BABANI
reuters

Geldhäuser im Euroraum sollten aus Sicht der EZB-Bankenaufsicht zur Verbesserung ihrer Gewinnstärke nicht allein auf steigende Zinsen setzen.

”Sie müssen ihre strukturellen Themen angehen”, sagte Andrea Enria, Chef der Bankenaufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) auf einer Konferenz in Frankfurt laut Redetext.

Die Institute müssten sich auf ein viel breiteres Spektrum an Maßnahmen fokussieren, um ihre Profitabilität und ihre Geschäftsmodelle auf einen nachhaltigen Pfad zu bringen. Banken irrten sich, sollten sie annehmen, dass die Normalisierung der Geldpolitik ausreiche, um ihre Eigenkapitalrenditen voranzubringen, warnte Enria.

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Mehrere Zinsschritte sollen folgen

Die Notenbank hat angesichts der massiv gestiegen Inflation im Euroraum eine Kurswende in der Geldpolitik angekündigt. Sie stellte in Aussicht, in diesem Monat die Zinsen erstmals seit 2011 anzuheben. Im September soll dann ein zweiter und womöglich noch kräftigerer Zinsschritt nach oben folgen.

Wie Enria vor einer Woche angekündigt hat, will die Bankenaufsicht die Institute zudem dazu auffordern, in ihren Plänen für die voraussichtliche Kapitalentwicklung auch die Gefahr einer Rezession zu berücksichtigen. Diese überarbeiteten Pläne sollten von den Instituten herangezogen werden, wenn sie Ausschüttungsvorhaben ankündigen. Eine Besprechung mit den Aufsehern sollte Enria zufolge dem vorangehen.

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