EU-Bankenabwicklerin bei Corona-Folgen vorsichtig optimistisch

Ein "mildes Covid-19-Szenario" sollte für die europäischen Großbanken kein Problem darstellen, zitiert die FAZ die Chefin der EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB.
Die heutige SRB-Chefin Elke König 2014, damals noch als BaFin-Präsidentin | Foto: picture alliance / dpa
Die heutige SRB-Chefin Elke König 2014, damals noch als BaFin-Präsidentin | Foto: picture alliance / dpa
Von Archibald Preuschat

Die Chefin der EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB (Single Resolution Board), Elke König, zeigt sich vorsichtig optimistisch, dass die europäischen Großbanken mit den Folgen der Corona-Pandemie umgehen können.

"Wir haben zwar keine Kristallkugel und wissen deshalb nicht, was in den kommenden Monaten passiert; und schon gar nicht wissen wir, welche Folgen das Covid-19-Virus im Einzelnen auf die Banken haben wird", zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus einer Pressekonferenz von König am Dienstag in Brüssel.

Gutes Regelwerk für mögliche Bankenabwicklung

"Aber wir haben ein gutes Regelwerk für eine mögliche Bankenabwicklung, und wir wissen, dass es seinen Zweck erfüllen würde", so König laut dem Bericht.

Die SRB ist für die rund 120 europäischen Großbanken zuständig, die unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen.

Keine Schwierigkeiten bei mildem Covid-19-Szenario

Nach Königs Einschätzung sollten die Banken ein "mildes Covid-19-Szenario" ohne Schwierigkeiten überstehen können. Bisher seien die Institute für die Finanzierung der Krisenfolgen Teil der Lösung und sollten größtenteils nicht in Gefahr geraten. Einzelne Banken habe auch der Staat "abgeschirmt".

Dass die Branche durch die Krise nicht stabiler geworden sei, wolle sie nicht bestreiten, sagte König laut FAZ: "Banken, die schon vor der Krise schwach waren, sind seither sicher nicht stärker geworden."

Corona verzögert Aufbau der Mindestkapitalpuffer kaum

Nach Königs Angaben hat die Corona-Krise den planmäßigen Aufbau der Mindestkapitalpuffer (MREL), wie er in der neuen EU-Mindestkapitalverordnung vorgeschrieben und für die Bankenabwicklung entscheidend ist, kaum verzögert, heißt es in dem Bericht weiter.

An das SRB ist der Bankenabwicklungsfonds angegliedert, der die Abwicklung einer maroden Bank vornehmen könnte. Die dazu notwendigen Mittel stammen aus Bankenabgaben und sollen bis 2023 rund 70 Mrd. Euro betragen. Laut FAZ stehen derzeit 42 Mrd. Euro zur Verfügung.

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